Berlin/Düsseldorf, 18. November 2019 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wurden heute in Berlin drei Lehrer und zwei Lehrerinnen aus Nordrhein-Westfalen mit dem „Deutschen Lehrerpreis“ in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ geehrt. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury das herausragende pädagogische Engagement von Hendrik Büdding, Lehrer für Informatik und Sozialwissenschaften am Annette-von-Droste-Hülshoff Gymnasium Münster, von Christina Ruth Hammerström, Lehrerin für Mathematik und Biologie an der Elsa-Brändström-Realschule Essen, von Reinhold Lück, Lehrer für Französisch und Sport am Gymnasium Remigianum Borken, von Ursula Nauen, Lehrerin für Sozialwissenschaften, Politik, Kunst und katholische Religionslehre sowie Projekt-Koordinatorin „Schule ohne Rassismus“ an der Städtischen Realschule Waltrop und von Gerhard Steinhoff, Lehrer für Chemie und Sport am Clemens-Brentano-Gymnasium Dülmen.
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von ihren Schülerinnen und Schülern der letzten beiden Abschluss-Jahrgänge für die Auszeichnung nominiert. Sie hoben bei allen Lehrkräften das große Engagement, die Einbindung aktueller Themen in den Lehrplan, innovative Lehrmethoden, Verständnis, Zuverlässigkeit, den Einsatz für die SchülerInnen, einen abwechslungsreichen, spannenden Unterricht, großes Fachwissen, die Organisation von außerschulischen Projekten, Kompetenz und Ehrlichkeit besonders hervor. Wichtig war den SchülerInnen auch die uneingeschränkte Hilfsbereitschaft und das Durchhaltevermögen.
Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Ich gratuliere den ausgezeichneten Lehrerinnen und Lehrern von ganzem Herzen. Mit großem Engagement und kreativen Unterrichtsideen haben sie die Kinder und Jugendlichen an ihren Schulen begeistert. Dass sie dafür auf Vorschlag der Schülerinnen und Schüler den Deutschen Lehrerpreis erhalten, ist eine große Anerkennung und kommt einem Ritterschlag gleich. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind Vorbilder, denn guter und innovativer Unterricht ist der Schlüssel zu bester Bildung.“
Mit dem Sonderpreis der Wochenzeitung DIE ZEIT in der Kategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ zeichnete die Jury das Pädagogen-Team Klaus Bleckmann, Rolf Grüter, Hendrik Lemm und Verena Michael um Projektleiter Dr. Gökhan Yetisen für das Projekt „PhiloWelt: iPad App“ aus. PhiloWelt für das iPad ist neuartiges Lernmaterial für den Philosophie- und Ethik-Unterricht, das philosophische Alltagsprobleme verdeutlicht, zum Nachdenken anstößt und zum Verfassen von philosophischen Produkten motiviert. Die Schülerinnen und Schüler entdecken über spannende Berichte, selbststeuerbare Animationen und Videoclips die Welt der Moral, der Physik und der Religion. Sie begeben sich beispielsweise auf die Suche nach dem Nichts, wägen ab, ob Kants Pflicht zur Wahrheit auch dann gelten soll, wenn sie ihren besten Freund verraten sollen, und diskutieren, ob Gebete die Welt verändern können.
Die Lerninhalte sind für Haupt-, Real-, Gesamt- und Förderschüler ausgelegt. Die in der App enthaltenen Medien sind sprachsensibel, um auch Schülerinnen und Schülern einen Lernerfolg zu ermöglichen, die noch über eine schwächere Lesefertigkeit verfügen. Um die Motivation der Schülerinnen und Schüler für das Lesen zu steigern, werden Texte mit Animationen, Illustrationen und Videoclips ergänzt. Des Weiteren sind die Einzelthemen innerhalb eines Kapitels mithilfe einer zentralen Geschichte, die eine fiktive Figur erlebt, kontextuell verbunden, sodass die Lernenden Einzelthemen in einen für sie selbst sinnstiftenden thematischen Zusammenhang überführen können. Die Schülerinnen und Schüler lernen, moralische Handlungsoptionen unter Berücksichtigung eigener Vorstellungen und der Ansichten von Philosophen, die innerhalb der Kapitel vorgestellt werden, zu beurteilen.
Die Jury befand bei der „PhiloWelt: iPad App“ als herausragend, „dass philosophisch komplizierte Fragestellungen durch die Präsentation in der App und der Kontext für junge Schülerinnen und Schüler zugänglich werden. Ebenso ist die Idee, durch den derart gestalteten Unterricht die schwache Lesefähigkeit zu fördern, als positiv zu bewerten.“ Projektleiter Dr. Gökhan Yetisen: „Guter Unterricht ist beweglich, individuell, emotional und zusammenführend. Er bindet nicht an Stühle, bleibt stets offen, kennt die Barrieren, bietet Wege an, erzeugt Gefühle und hilft, die Fragmente der Eindrücke in einen Zusammenhang zu führen.“
16 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt zehn Bundesländern erhielten in der Wettbewerbsrunde 2019 den „Deutschen Lehrerpreis“. Dabei gingen sechs Auszeichnungen nach Nordrhein-Westfalen (Borken, Dülmen, Essen, Moers, Münster, Waltrop). Vier Auszeichnungen vergab die Jury nach Baden-Württemberg (Engen, Pfullendorf, Öhringen, Villingendorf). Je zwei Preisträger gibt es in Bayern (Neu-Ulm Pfuhl, Neufahrn bei Freising), Hessen (Idstein, Obertshausen), im Saarland (Blieskastel, Saarbrücken) und in Sachsen-Anhalt (Wernigerode, Halle/Saale). Je ein Preisträger kommt in diesem Jahr aus Berlin, Hamburg, Niedersachsen (Bad Zwischenahn) und Thüringen (Saale-Orla-Kreis).
Über 5.400 Schüler/innen und Lehrkräfte beteiligten sich 2019 am Wettbewerb, der von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird.
Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken.
Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury unter Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia gehörten an: Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Frank Thalhofer, Mitglied der Geschäftsführung Cornelsen Verlag; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); André Spang, Referent im Referat Digitale Gesellschaft und Medienkompetenz in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen; Jun.-Prof. Dr. Jasmin Bastian, Juniorprofessur für Medienpädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Erziehungswissenschaft; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Sprecherin der Konferenz Thüringer Studierendenschaften.
Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises bei der Vodafone Stiftung, Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.
Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preisverleihung und allen Preisträgern stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.