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„Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ 2023 mit zwei Auszeichnungen in der Kategorie „Unterricht innovativ“ für Lehrkräfte aus Bayern Zweiter Preis für Christina Fischer und Team vom Humboldt-Gymnasium Vaterstetten und dritter Preis für Dr. Barbara Haas vom Gymnasium Feuchtwangen

Insgesamt gingen 18 Auszeichnungen an Lehrkräfte und Teams sowie Schulleitungen aus zwölf Bundesländern: Baden-Württemberg (Ludwigsburg, St. Blasien), Bayern (Baldham/Vaterstetten, Feuchtwangen), Berlin (2x), Brandenburg (Wittstock), Hamburg, Niedersachsen (Marienhafe-Moorhusen), Nordrhein-Westfalen (Gütersloh, Köln 2x), Rheinland-Pfalz (Ludwigshafen), Sachsen (Leipzig, Oelsnitz/Vogtland), Sachsen-Anhalt (Halberstadt), Schleswig-Holstein (Flensburg), Thüringen (Schleusingen). Über 8.500 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am Wettbewerb, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird // Förderpartner der Wettbewerbsrunde 2023 sind der Cornelsen Verlag, die PwC-Stiftung und die Schöpflin Stiftung // Schirmherrin der Wettbewerbsrunde 2023 ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung // Neue Runde des Wettbewerbs bereits gestartet, Bewerbungen bis 15. September 2024 über www.lehrkraeftepreis.de

Berlin/Hanau, 29. April 2024 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung in Berlin zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband getragen wird, wurden auch Preisträgerinnen und Preisträger aus Bayern mit einem zweiten und dritten Preis in der Kategorie „Unterricht innovativ“ geehrt.

Anna Stolz, Staatsministerin für Unterricht und Kultus des Freistaates Bayern: „Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern des Deutschen Lehrkräftepreises. Ganz besonders freue ich mich natürlich, dass es in diesem Jahr wieder zwei bayerische Gewinner gibt. Der Deutsche Lehrkräftepreis würdigt die beeindruckenden Leistungen und das hohe Engagement unserer Lehrerinnen und Lehrer und ist auch ein Dank für die unermüdliche Arbeit und das herausragende Wirken der vielen Lehrkräfte im Freistaat, die tagtäglich mit Hingabe und Professionalität die Bildung und die persönliche Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler voranbringen. Ihr Einsatz ist von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft!“

In der Kategorie „Unterricht innovativ“ ging der zweite Preis an Christina Fischer, Sebastian Bauer, Danilo Fries, Laura Henschker und Viktoria Seidel vom Humboldt-Gymnasium Vaterstetten für das Projekt „Deeper Learning – Wissenschaftsjournalismus und Fake News“. Aktuelle gesellschaftliche Probleme und Krisen des 21. Jahrhunderts werden in digitalen Medien und sozialen Netzwerken oft verzerrt dargestellt. „Fake News“ sind nicht nur in aller Munde, sondern auch auf den Smartphones, daher ist für Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit zur kompetenten Beurteilung und Bewertung solcher Beiträge sehr wichtig. Das Unterrichtsprojekt „Deeper Learning – Wissenschaftsjournalismus und Fake News“ setzt hier an und hatte das Ziel, Schülerinnen und Schüler zu wissenschaftlich-kritischem Denken anzuleiten und anhand dessen zur souveränen Medienrezeption zu befähigen. Die Vorgehensweise folgte dabei dem Deeper-Learning-Konzept. Durch die Kooperation von fünf Lehrkräften in einer Klasse, die sieben unterschiedliche Fächer abdeckten, konnten die Schülergruppen ihr jeweiliges Thema aus vielfältigen Perspektiven erforschen und ein tiefes Verständnis entwickeln. Die innovative Herangehensweise des Lehrkräfte-Teams vermittelte nicht nur akademisches Wissen, sondern bereitete auch darauf vor, verantwortungsbewusste, mündige Bürgerinnen und Bürger in einer immer komplexeren Welt zu werden.

Zitiert aus den Gutachten: „Herausragend in allem. Unglaubliche Relevanz mit hoffentlich großer Nachhaltigkeit, durch alltagsrelevante Problemstellung, die fächerübergreifend höchst kooperativ mit sehr akribisch ausgearbeitetem Material umgesetzt wird.“

Den dritten Preis in der Kategorie „Unterricht innovativ“ erhielt Dr. Barbara Haas vom Gymnasium Feuchtwangen für das Projekt „Ihr seid nicht vergessen“. Inzwischen verstummen zunehmend die Stimmen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die aus erster Hand über den Völkermord der Nationalsozialisten an den Jüdinnen und Juden im „Dritten Reich“ berichten können. Um junge Menschen „gegen das Vergessen“ zu sensibilisieren, erinnerte Dr. Barbara Haas zusammen mit ihren Schülerinnen und Schülern in ihrem Unterrichtsprojekt an sechzig Jüdinnen und Juden aus Schopfloch, die ab 1939 von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden. Das mehrstufige Projekt, das in eineinhalb Jahren kreativ und interdisziplinär in Kooperation mit zahlreichen außerschulischen Partnern realisiert wurde, erreichte, dass den Holocaust-Opfern aus Schopfloch eine ihnen bis dahin verwehrte Gedenkstätte gewidmet wurde. In der Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus, Opfergedenken und Demokratie-Erhalt wurden individuelle Lebensläufe, Geschichten und Schicksale der Opfer und das einschneidende Ende ihrer jüdischen Geschichte, ihrer Geheimsprache „Lachoudisch“, ihrer Religion und ihrer Kultur in der Gemeinde Schopfloch dokumentiert.

Zitiert aus den Gutachten: „Es ist bemerkenswert, wie intensiv die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit hatten, sich mit der Thematik zu befassen. So tief in ein Thema einzusteigen, bleibt in [den] Schulen leider oft verwehrt. Die Interdisziplinarität und Kooperation mit außerschulischen Lernpartnern scheint in diesem Unterrichtsprojekt beispielhaft gelungen. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Chance, verschiedene Kompetenzen zu entwickeln und eigenverantwortlich zu lernen. Es entsteht der Eindruck, dass viele von diesen tatsächlich nachhaltig gelernt und sie reflektiert haben und sich voll und ganz auf das Projekt und seine Teilaspekte eingelassen haben, das ist bemerkenswert.“

Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wird 2023 in drei Kategorien vergeben: In der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ nominieren Schülerinnen und Schüler des laufenden und vorherigen Abschlussjahres aus dem Sekundarbereich ihre besonders engagierten Lehrkräfte, die das verantwortungsvolle Miteinander fördern und deren soziale Kompetenz sie persönlich erlebt haben. Die Kategorie „Unterricht innovativ“ wendet sich an Lehrkräfte im Sekundarbereich an deutschen Schulen, die Unterrichtsmodelle für die Schule der Zukunft konzipieren und mit innovativen Unterrichtsideen arbeiten. In der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ nominieren Kollegien aus allen Schulformen ihre Schulleitung oder auch Schulleitungsteams. Darüber hinaus werden zwei Sonderpreise vergeben: Der Sonderpreis „Umwelt und Nachhaltigkeit“, ausgelobt vom Cornelsen Verlag, und der Sonderpreis „Kulturelle Bildung“, ausgelobt von der PwC-Stiftung. Die Preisgelder in der Gesamthöhe von 60.000 Euro (inkl. Teilnahme an einem jährlichen Exzellenzcamp) sind zweckgebunden und sollen für Projekte im Unterricht verwendet werden.

Die Auswahl der Bewerbungen erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Nach einer intensiven Begutachtungsphase durch Expertinnen und Experten aus Schule und Bildung entschied über die Preisträgerinnen und Preisträger aller Kategorien der Wettbewerbsrunde 2023 eine prominent besetzte Jury unter der Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia (Universität Kassel): Florence Brokowski-Shekete, Fachbereichsleiterin Sekundarstufe 1 am Staatlichen Schulamt Mannheim und Mitglied des Hochschulrates der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); Winfried Gosmann, Schulamtsdezernent in Nordrhein-Westfalen a.D.; Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2023; Peter Haase, Schulleiter in Bremen a.D.; Lilly Härtig, Vorsitzende Landesschülerrat Sachsen; Christine Hauck, Geschäftsführerin Didaktik & Content Cornelsen Verlag; Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Sachbuchautor, Sprachwissenschaftler, Honorarprofessor an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft; Prof. Dr. Dr. h.c. Eckard Klieme, Research Fellow in der Abteilung Lehr- und Lernqualität in Bildungseinrichtungen beim DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Frankfurt/Main; Julia Röhrich, Programmleitung Lernen & Partizipation der Schöpflin-Stiftung; Lutz Roschker, Vorstand PwC-Stiftung; Sylvia Ruppel, Leiterin des Staatlichen Schulamts Hanau a.D.; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT. Darüber hinaus vertraten Martin Fugmann, Vorstand und Geschäftsführer der Heraeus Bildungsstiftung, sowie Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.

Die Träger des Wettbewerbs, die Heraeus Bildungsstiftung und der Deutsche Philologenverband, wollen mit der Auszeichnung die Leistungen von Lehrkräften, Lehrkräfte-Teams sowie Schulleitungen würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Die Schirmherrin der Wettbewerbsrunde 2023 ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung; Förderpartner sind der Cornelsen Verlag, die PwC-Stiftung und die Schöpflin Stiftung.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos der Preisträgerinnen und Preisträger stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf https://www.lehrkraeftepreis.de/preistraegerinnen/ zur Verfügung.

Für Rückfragen:

Heraeus Bildungsstiftung, Thorsten Timmerarens, Tel. 0176 / 17 84 29 57

Deutscher Philologenverband, Michael Anders, Tel. 0179 / 42 49 358

E-Mail: presse@lehrkraeftepreis.de

Der Wettbewerb

Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wird seit 2020 von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband (DPhV) gemeinsam getragen und durchgeführt. Er geht auf eine gemeinsame Initiative des Deutschen Philologenverbands DPhV und der Vodafone Stiftung Deutschland aus dem Jahr 2008 zurück. Im Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wurden die zwei Konzepte „Unterricht innovativ“, durchgeführt von 2003 bis 2008 vom Deutschen Philologenverband, dem Bundesverband der Deutschen Industrie und der Stiftung Industrieforschung, und „Pisagoras – Deutscher Lehrerpreis“ miteinander verknüpft. Initiatorin von „Pisagoras“ war Prof. Susanne Porsche.

Die Heraeus Bildungsstiftung

Die Heraeus Bildungsstiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hanau. Sie setzt sich seit über 55 Jahren für Bildungsthemen ein und konzentriert sich seit mehr als 20 Jahren auf Führungs- und Strategiefragen sowie Personal- und Organisationsentwicklung in Schulen. Die Stiftung vermittelt Schulleitungen und Lehrkräften Kompe¬tenzen in Management-, Kommunikations- und Führungsfragen. Mit ihren bundesweiten Veranstaltungen unterstützt sie jährlich über 9.500 Schulleiter und Schulleiterinnen und Lehrkräfte in ihrer Arbeit. Seit 2017 wird sie vom Hessischen Kultusministerium mit der Qualifizierung für Schulleiter und Schulleiterinnen in Hessen (QSH) beauftragt, andere Bundes¬länder schlossen sich dem inzwischen an. Daneben fördert die Heraeus Bildungsstiftung mit interdisziplinären Dialog-Veranstaltungen den Gedankenaustausch zwischen Schule, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft und greift dabei aktuelle, bildungsrelevante Themen auf. Mehr Infos unter www.heraeus-bildungsstiftung.de.

Der Deutsche Philologenverband (DPhV)

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) ist die Dachorganisation der Philologenverbände der Bundesländer. Die Mitglieder sind Lehrkräfte an Gymnasien und anderen Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen, sowie Lehrbeauftragte an den Hochschulen, vornehmlich in der Lehrerbildung. Der Verband wurde 1903 in Halle gegründet und organisiert zurzeit 90.000 Einzelmitglieder in 15 Landesverbänden. Er unterstützt die Zusammenarbeit mit Lehrerverbänden im In- und Ausland und ist Mitglied im „dbb beamtenbund und tarifunion“ und im Deutschen Lehrerverband (DL). Verbandsziele sind die Mitarbeit an der Entwicklung des Bildungswesens auf der Grundlage einer sachgerechten Bildungspolitik, die Erhaltung des Gymna¬siums als einheitliche Schulart und durchgängiger Bildungsgang in einem mehrgliedrigen Schulwesen in allen Bundesländern sowie die Förderung und Weiterentwicklung des Gymnasiums und anderer Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen. Dabei ist es eine zentrale Aufgabe, die große Bedeutung gymnasialer Bildung für die hohe Qualität des deutschen Schul- und Bildungswesens auch in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. www.dphv.de

Schirmherrin

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung

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Thorsten Timmerarens
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Victoria Hildebrand
Deutscher Philologenverband
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