Pressemeldung

| Ausgezeichnete Lehrkräfte, Vorbildliche Schulleitung
| Nordrhein-Westfalen

„Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ 2023: Auszeichnung in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ für Karl-Timo Einheuser vom Köln Kolleg / Erster Preis in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ für André Szymkowiak vom Gymnasium Thusneldastraße Köln-Deutz / Sonderpreis „Kulturelle Bildung“ für Lenny Liebig mit Laura Berressem und Annika Stuckmann von der Janusz Korczak – Gesamtschule Gütersloh

Insgesamt gingen 18 Auszeichnungen an Lehrkräfte und Teams sowie Schulleitungen aus zwölf Bundesländern: Baden-Württemberg (Ludwigsburg, St. Blasien), Bayern (Baldham/Vaterstetten, Feuchtwangen), Berlin (2x), Brandenburg (Wittstock), Hamburg, Niedersachsen (Marienhafe-Moorhusen), Nordrhein-Westfalen (Gütersloh, Köln 2x), Rheinland-Pfalz (Ludwigshafen), Sachsen (Leipzig, Oelsnitz/Vogtland), Sachsen-Anhalt (Halberstadt), Schleswig-Holstein (Flensburg), Thüringen (Schleusingen). Über 8.500 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am Wettbewerb, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird // Förderpartner der Wettbewerbsrunde 2023 sind der Cornelsen Verlag, die PwC-Stiftung und die Schöpflin Stiftung // Schirmherrin der Wettbewerbsrunde 2023 ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung // Neue Runde des Wettbewerbs bereits gestartet, Bewerbungen bis 15. September 2024 über www.lehrkraeftepreis.de

Berlin/Hanau, 29. April 2024 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung in Berlin zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband getragen wird, wurden auch Preisträgerinnen und Preisträger aus Nordrhein-Westfalen mit einer Auszeichnung in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“, dem ersten Preis in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ und dem Sonderpreis „Kulturelle Bildung“ der PwC-Stiftung in der Kategorie „Unterricht innovativ“ geehrt.

Dorothee Feller, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Niemand vergisst eine gute Lehrkraft, die mit Leidenschaft unterrichtet und die sich für den Lernerfolg ihrer Schülerinnen und Schüler einsetzt. Diese Leidenschaft für Schülerinnen und Schüler, für das Kollegium und für den Unterricht haben die ausgezeichneten Lehrkräfte gezeigt. Deshalb gratuliere ich herzlich zur Auszeich­nung und freue mich schon jetzt auf die nächste Runde des Wettbewerbs, denn es gibt viele Lehrkräfte in unserem Land, die mit ihrer Hingabe und Kreativität das Schulleben bereichern.“

Zu den insgesamt zehn Preisträgerinnen und Preisträgern in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ gehört Karl-Timo Einheuser, Lehrer für Deutsch, Soziologie und Volkswirtschaftslehre, Verbindungs­lehrer und Beauftragter für Suchtprävention am Köln-Kolleg. Der Preisträger wurde von seinen Schüle­rinnen und Schülern der letzten beiden Abschlussjahrgänge für die Auszeichnung nominiert. Bei Karl-Timo Einheuser hoben diese seinen ausdrucksstarken lebendigen Unterricht, das starke Interesse an den Studierenden, seinen zugewandten Unterrichtsstil, das Engagement über den Lehrplan hinaus, die außerschulische Aktivitäten und seine Fairness besonders hervor.

Zitiert aus der Nominierung: „Es macht einen tollen Lehrer aus, mit Ende des Semesters auch Feedback zu seinem eigenen Lehrerjob einzuholen. Ein besonders toller Lehrer dagegen nimmt Feedback in jeder Stunde bewusst wahr und setzt es sofort authentisch um – das ist Herr Einheuser.“ Und: „Ja, eigentlich ist Herr Einheuser nicht ‚nur‘ ein besonderer Lehrer für eine besondere Schule. Er ist ein einzigartiger Lehrer für eine einzigartige Schulzeit und ebenso einzigartige Erinnerungen an diese.“

In der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ wählte die Jury drei Preisträgerinnen und Preisträger bzw. Teams aus, die von ihren Kollegien vorgeschlagen wurden. Der erste Preis ging an André Szymkowiak vom Gymnasium Thusneldastraße Köln-Deutz. Für das Kollegium schafft es André Szymkowiak, in einem extrem heterogenen Einzugsgebiet jedem ein Gefühl der individuellen Wertschätzung und des persönlichen Respekts entgegenzubringen – sei es ein Millionärskind oder ein Kind von Sozialhilfe-Empfängern. Er habe die Schule wieder zu einem Ort gemacht, an dem jeder gern lernt und arbeitet. Er ermögliche eine fehlerfreundliche Entscheidungskultur und initiiere selbstbewusstes und eigenverant­wortliches Handeln. Er suche permanent nach neuen Impulsen für zeitgemäße und zukunftsorientierte Bildung. André Szymkowiak fokussiere die Unterrichtsentwicklung durch die Einführung „professioneller Lerngemeinschaften“: Einmal im Monat ist es den Fachgruppen an einem gemeinsamen Nachmittag möglich, mit Schülerinnen und Schülern selbstständiges Lernen zu üben und gemeinsam an schul­internen Curricula, neuen Lernmethoden und neuen Prüfungsformaten zu arbeiten. Er achte im Sinne einer gesunden Schule auf das Wohlbefinden aller am Schulleben Beteiligten und verfolge zielstrebig die persönliche Weiterentwicklung der Kolleginnen und Kollegen, die er zur Übernahme von Führungs­aufgaben ermutige. André Szymkowiak verstünde Teamarbeit und -entwicklung als essenzielle Säulen schulischer Entwicklung.

Zitiert aus der Nominierung: „Die große Stärke von Herrn Szymkowiak ist seine empathische Art, mit der er auf die individuellen Bedürfnisse seiner Gesprächspartner eingeht. So gewinnt jeder das Gefühl, ein bedeutendes Mitglied der Schulgemeinschaft zu sein.“ Und: „Trotz seiner Entschlossenheit, die Schule nach vorn zu bringen, stellt er aber auch immer wieder sein eigenes Handeln infrage und wünscht sich kritisches Feedback, das er auch aushält.“

In der Kategorie „Unterricht innovativ“ ging der Sonderpreis „Kulturelle Bildung“ der PwC-Stiftung an Lenny Liebig mit Laura Berressem und Annika Stuckmann von der Janusz Korczak – Gesamtschule Gütersloh für ihr Projekt „Einsichten. Aussichten. Ein ortsspezifisches Ausstellungsprojekt“. Jugend­liche werden tagtäglich mit einer Vielzahl von Medienangeboten konfrontiert, die aufgrund begrenzter Aufmerksamkeitsressourcen immer flüchtiger konsumiert werden. Eine nachhaltige Auseinandersetzung mit den Inhalten findet kaum noch statt. Das aus dem Kunstunterricht resultierende Projekt setzt hier an und zielt auf eine Beobachtung und gestaltende Auseinandersetzung mit der individuellen Lebenswelt ab. Schülerinnen und Schüler sollten sich mit ihrem Lebensort auseinandersetzen und dabei neue Perspektiven einnehmen. Sie dokumentierten beispielsweise ihren Alltag mittels eigener Fotografien, die im Unterricht ausgewertet wurden. Zudem erwarben sie Kompetenzen in der Auseinandersetzung mit exemplarischen Werken von Thomas Struth und Andreas Gursky. Ein Ergebnis war schlussendlich eine Ausstellung an den riesigen Fensterfronten des Theaterkubus in der Gütersloher Innenstadt. Nach einer feierlichen Eröffnung war die Ausstellung auch während der Gütersloher „LangeNachtDerKunst“ öffent­lich zu sehen – eine besondere Würdigung für die Schülerinnen und Schüler. Parallel zur Erarbeitung dokumentierten und reflektierten die Schülerinnen und Schüler individuelle wie Gruppenergebnisse in einem analogen oder digitalen Portfolio.

Zitiert aus den Gutachten: „In diesem multiperspektivischen Unterrichtsprojekt werden eine Reihe affektiver Lernziele erreicht, indem die Schülerinnen und Schüler als Kulturakteure auftreten. Grundlage des produktorientierten Unterrichts, der die Partizipation am städtischen Kulturbetrieb beinhaltet, ist ein konsequenter und transparenter Lehrplanbezug.“ Und: „Ein tolles Projekt, bei dem den Schülerinnen und Schülern gezeigt wird, wie Schule auch sein kann. Dies wird ein Projekt sein, das sie auf Grund der Arbeitsprozesse, der Reflexion und der Ausstellung nicht vergessen werden.“

Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wird 2023 in drei Kategorien vergeben: In der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ nominieren Schülerinnen und Schüler des laufenden und vorherigen Abschlussjahres aus dem Sekundarbereich ihre besonders engagierten Lehrkräfte, die das verantwortungsvolle Miteinander fördern und deren soziale Kompetenz sie persönlich erlebt haben. Die Kategorie „Unterricht innovativ“ wendet sich an Lehrkräfte im Sekundarbereich an deutschen Schulen, die Unterrichtsmodelle für die Schule der Zukunft konzipieren und mit innovativen Unterrichtsideen arbeiten. In der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ nominieren Kollegien aus allen Schulformen ihre Schulleitung oder auch Schulleitungsteams. Darüber hinaus werden zwei Sonderpreise vergeben: Der Sonderpreis „Umwelt und Nachhaltigkeit“, ausgelobt vom Cornelsen Verlag, und der Sonderpreis „Kulturelle Bildung“, ausgelobt von der PwC-Stiftung. Die Preisgelder in der Gesamthöhe von 60.000 Euro (inkl. Teilnahme an einem jährlichen Exzellenzcamp) sind zweckgebunden und sollen für Projekte im Unterricht verwendet werden.

Die Auswahl der Bewerbungen erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Nach einer intensiven Begutachtungsphase durch Expertinnen und Experten aus Schule und Bildung entschied über die Preisträgerinnen und Preisträger aller Kategorien der Wettbewerbsrunde 2023 eine prominent besetzte Jury unter der Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia (Universität Kassel): Florence Brokowski-Shekete, Fachbereichsleiterin Sekundarstufe 1 am Staatlichen Schulamt Mannheim und Mitglied des Hochschulrates der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); Winfried Gosmann, Schulamtsdezernent in Nordrhein-Westfalen a.D.; Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2023; Peter Haase, Schulleiter in Bremen a.D.; Lilly Härtig, Vorsitzende Landesschülerrat Sachsen; Christine Hauck, Geschäftsführerin Didaktik & Content Cornelsen Verlag; Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Sachbuchautor, Sprachwissenschaftler, Honorarprofessor an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft; Prof. Dr. Dr. h.c. Eckard Klieme, Research Fellow in der Abteilung Lehr- und Lernqualität in Bildungseinrichtungen beim DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Frankfurt/Main; Julia Röhrich, Programmleitung Lernen & Partizipation der Schöpflin-Stiftung; Lutz Roschker, Vorstand PwC-Stiftung; Sylvia Ruppel, Leiterin des Staatlichen Schulamts Hanau a.D.; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT. Darüber hinaus vertraten Martin Fugmann, Vorstand und Geschäftsführer der Heraeus Bildungsstiftung, sowie Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.

Die Träger des Wettbewerbs, die Heraeus Bildungsstiftung und der Deutsche Philologenverband, wollen mit der Auszeichnung die Leistungen von Lehrkräften, Lehrkräfte-Teams sowie Schulleitungen würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Die Schirmherrin der Wettbewerbsrunde 2023 ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung; Förderpartner sind der Cornelsen Verlag, die PwC-Stiftung und die Schöpflin Stiftung.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos der Preisträgerinnen und Preisträger stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf https://www.lehrkraeftepreis.de/preistraegerinnen/ zur Verfügung.

Für Rückfragen:

Heraeus Bildungsstiftung, Thorsten Timmerarens, Tel. 0176 / 17 84 29 57

Deutscher Philologenverband, Michael Anders, Tel. 0179 / 42 49 358

E-Mail: presse@lehrkraeftepreis.de

Der Wettbewerb

Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wird seit 2020 von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband (DPhV) gemeinsam getragen und durchgeführt. Er geht auf eine gemeinsame Initiative des Deutschen Philologenverbands DPhV und der Vodafone Stiftung Deutschland aus dem Jahr 2008 zurück. Im Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wurden die zwei Konzepte „Unterricht innovativ“, durchgeführt von 2003 bis 2008 vom Deutschen Philologenverband, dem Bundesverband der Deutschen Industrie und der Stiftung Industrieforschung, und „Pisagoras – Deutscher Lehrerpreis“ miteinander verknüpft. Initiatorin von „Pisagoras“ war Prof. Susanne Porsche.

Die Heraeus Bildungsstiftung

Die Heraeus Bildungsstiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hanau. Sie setzt sich seit über 55 Jahren für Bildungsthemen ein und konzentriert sich seit mehr als 20 Jahren auf Führungs- und Strategiefragen sowie Personal- und Organisationsentwicklung in Schulen. Die Stiftung vermittelt Schulleitungen und Lehrkräften Kompe¬tenzen in Management-, Kommunikations- und Führungsfragen. Mit ihren bundesweiten Veranstaltungen unterstützt sie jährlich über 9.500 Schulleiter und Schulleiterinnen und Lehrkräfte in ihrer Arbeit. Seit 2017 wird sie vom Hessischen Kultusministerium mit der Qualifizierung für Schulleiter und Schulleiterinnen in Hessen (QSH) beauftragt, andere Bundes¬länder schlossen sich dem inzwischen an. Daneben fördert die Heraeus Bildungsstiftung mit interdisziplinären Dialog-Veranstaltungen den Gedankenaustausch zwischen Schule, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft und greift dabei aktuelle, bildungsrelevante Themen auf. Mehr Infos unter www.heraeus-bildungsstiftung.de.

Der Deutsche Philologenverband (DPhV)

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) ist die Dachorganisation der Philologenverbände der Bundesländer. Die Mitglieder sind Lehrkräfte an Gymnasien und anderen Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen, sowie Lehrbeauftragte an den Hochschulen, vornehmlich in der Lehrerbildung. Der Verband wurde 1903 in Halle gegründet und organisiert zurzeit 90.000 Einzelmitglieder in 15 Landesverbänden. Er unterstützt die Zusammenarbeit mit Lehrerverbänden im In- und Ausland und ist Mitglied im „dbb beamtenbund und tarifunion“ und im Deutschen Lehrerverband (DL). Verbandsziele sind die Mitarbeit an der Entwicklung des Bildungswesens auf der Grundlage einer sachgerechten Bildungspolitik, die Erhaltung des Gymna¬siums als einheitliche Schulart und durchgängiger Bildungsgang in einem mehrgliedrigen Schulwesen in allen Bundesländern sowie die Förderung und Weiterentwicklung des Gymnasiums und anderer Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen. Dabei ist es eine zentrale Aufgabe, die große Bedeutung gymnasialer Bildung für die hohe Qualität des deutschen Schul- und Bildungswesens auch in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. www.dphv.de

Schirmherrin

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung

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Thorsten Timmerarens
Heraeus Bildungsstiftung
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Victoria Hildebrand
Deutscher Philologenverband
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