Pressemeldung

| Ausgezeichnete Lehrkräfte, Unterricht innovativ
| Baden-Württemberg

„Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ 2023: Auszeichnung in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ für Harmeet Dawan von der Mathilde-Planck-Schule in Ludwigsburg / Erster Preis in der Kategorie „Unterricht innovativ“ für Johannes Heitmann und Alena Bauer vom Kolleg St. Blasien

Insgesamt gingen 18 Auszeichnungen an Lehrkräfte und Teams sowie Schulleitungen aus zwölf Bundesländern: Baden-Württemberg (Ludwigsburg, St. Blasien), Bayern (BaldhamVaterstetten, Feuchtwangen), Berlin (2x), Brandenburg (Wittstock), Hamburg, Niedersachsen (Marienhafe-Moorhusen), Nordrhein-Westfalen (Gütersloh, Köln 2x), Rheinland-Pfalz (Ludwigshafen), Sachsen (Leipzig, Oelsnitz/Vogtland), Sachsen-Anhalt (Halberstadt), Schleswig-Holstein (Flensburg), Thüringen (Schleusingen). Über 8.500 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am Wettbewerb, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird // Förderpartner der Wettbewerbsrunde 2023 sind der Cornelsen Verlag, die PwC-Stiftung und die Schöpflin Stiftung // Schirmherrin der Wettbewerbsrunde 2023 ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung // Neue Runde des Wettbewerbs bereits gestartet, Bewerbungen bis 15. September 2024 über www.lehrkraeftepreis.de

Berlin/Hanau, 29. April 2024 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung in Berlin zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband getragen wird, wurden auch Preisträgerinnen und Preisträger aus Baden-Württemberg mit einer Auszeichnung in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ sowie mit dem ersten Preis in der Kategorie „Unterricht innovativ“ geehrt.

Theresa Schopper, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, freut sich über die Ehrungen beim Deutschen Lehrkräftepreis: „Wie man als Lehrkraft weit über den Tellerrand hinaus blickt, jeden Tag mit Freude und Kreativität ans Werk geht und Schülerinnen und Schüler begeistert, beweist Harmeet Dawan von der Mathilde-Planck-Schule in Ludwigsburg. Er hat sich als Lehrer verdient gemacht und erhält dafür den Preis in dieser Kategorie.“ Auch für das Projekt „Gegen das Vergessen. Stolpersteine und Erinnerungskultur“, für das Johannes Heitmann und Alena Bauer vom Kolleg St. Blasien den ersten Preis in der Kategorie „Unterricht innovativ“ erhalten haben, fand die Ministerin lobende Worte: „Sie zeigen beispielhaft, wie sinnstiftend und lebensnah Erinnerungskultur im Unterricht aufbereitet werden kann und wie sie weit darüber hinaus eine Wirkung entwickelt. Sie sind Vorbilder für die Vermittlung von Demokratiebildung – eine Kompetenz, die heutzutage immer wichtiger wird.“

Zu den insgesamt zehn Preisträgerinnen und Preisträgern in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ gehört Harmeet Dawan, Lehrer für Gesundheit, Biologie, Sport, Pflege und das Schulfach Glück sowie Mitarbeiter am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung an der Mathilde-Planck-Schule in Ludwigsburg.

Der Preisträger wurde von seinen Schülerinnen und Schülern der letzten beiden Abschlussjahrgänge für die Auszeichnung nominiert. Bei Harmeet Dawan hoben diese seinen begeisternden und kreativen Unterricht, die einfühlsame Vermittlung von schwierigen Lehrinhalten und seine Hilfsbereitschaft besonders hervor. Zudem habe er stets ein offenes Ohr.

Zitiert aus der Nominierung: „In den drei Jahren bis zu unserem Abitur hat er uns gezeigt, wie man über sich hinauswächst, wie man als Klasse zusammenhält und wie man Unterricht macht, der begeistert.“ Und: „[…] Im Home-Schooling (Corona) […] hat er sich nicht davon abbringen lassen, den Sportunterricht zu jedem nach Hause zu bringen, und hat durch digitale Video-Aufgaben der Schüler*innen wie Yoga zu Hause oder Trickshot Challenges den Preis für den innovativsten und kreativsten Unterricht Baden-Württemberg 2022 der Beo Baden-Württemberg Stiftung gewonnen.“

In der Kategorie „Unterricht innovativ“ ging der erste Preis an Johannes Heitmann und Alena Bauer vom Kolleg St. Blasien für ihr Projekt „Gegen das Vergessen. Stolpersteine und Erinnerungskultur“. Vor 90 Jahren mussten jüdische Mitbürger aus St. Blasien auf Grund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ihren Heimatort verlassen. Mit ihren individuellen Geschichten hat sich ein Seminarkurs des Kollegs St. Blasien ein Jahr lang beschäftigt und über verschiedene Zugänge und Methoden die Schicksale rekonstruiert. Die Schülerinnen und Schüler haben diese multimedial und öffentlichkeitswirksam erfahrbar gemacht, auf innovative Weise in das kulturelle Gedächtnis eingeschrieben und einen außerordentlichen Beitrag für die örtliche Erinnerungskultur geleistet. Die Verfolgten und ihre Angehörigen wurden mit Stolpersteinen im Ort, einer Ausstellung im Kreismuseum, einem digitalen Gedenkbuch der Stadt, weiteren Publikationen und lokaler Berichterstattung in den erinnerungskulturellen Fokus gestellt und gewürdigt. Die Schülerinnen und Schüler gingen dabei unkonventionelle Wege – sie bauten mithilfe der Lehrkräfte ein Netzwerk von Kooperationspartnern auf, kultivierten zielgerichtet die Beziehungen zu wichtigen Interessengruppen und nutzten für die Präsentation und Dokumentation ihrer Forschungsergebnisse digitale Tools und Darstellungsformen. Ziel des Projekts war es, das Erinnern möglichst dezentral, partizipativ, vielfältig und inklusiv zu gestalten – es sollte in seiner Wirkung überregional ausstrahlen und die Bedürfnisse möglichst vieler Stakeholder integrieren.

Zitiert aus den Gutachten: „Dieses Projekt zur Erinnerungskultur ist nicht nur eine sinnstiftende Bereicherung für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die Schule, es hat Außenwirkung auf die Gemeinde und die Nachfahren von verfolgten Juden aus der NS-Zeit. Indem sich die Schülerinnen und Schüler mit verfolgten Menschen beschäftigten, die an ihrem Wohnort lebten, wurde Identifikation geschaffen und Betroffenheit erzeugt, wie es in einem normalen Geschichtsunterricht nie möglich gewesen wäre. […] Und „Ein realitätsnaher und in der eigenen Umwelt verwurzelter historischer Kontext wurde detailliert, multimedial und unter Einbindung verschiedenster Akteure professionell und lebensnah begreifbar aufgearbeitet sowie der Mitwelt zur Verfügung gestellt. Dabei erfuhren die beteiligten Schülerinnen und Schüler Solidarität und Selbstwirksamkeit.“

Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wird 2023 in drei Kategorien vergeben: In der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ nominieren Schülerinnen und Schüler des laufenden und vorherigen Abschlussjahres aus dem Sekundarbereich ihre besonders engagierten Lehrkräfte, die das verantwortungsvolle Miteinander fördern und deren soziale Kompetenz sie persönlich erlebt haben. Die Kategorie „Unterricht innovativ“ wendet sich an Lehrkräfte im Sekundarbereich an deutschen Schulen, die Unterrichtsmodelle für die Schule der Zukunft konzipieren und mit innovativen Unterrichtsideen arbeiten. In der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ nominieren Kollegien aus allen Schulformen ihre Schulleitung oder auch Schulleitungsteams. Darüber hinaus werden zwei Sonderpreise vergeben: Der Sonderpreis „Umwelt und Nachhaltigkeit“, ausgelobt vom Cornelsen Verlag, und der Sonderpreis „Kulturelle Bildung“, ausgelobt von der PwC-Stiftung. Die Preisgelder in der Gesamthöhe von 60.000 Euro (inkl. Teilnahme an einem jährlichen Exzellenzcamp) sind zweckgebunden und sollen für Projekte im Unterricht verwendet werden.

Die Auswahl der Bewerbungen erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Nach einer intensiven Begutachtungsphase durch Expertinnen und Experten aus Schule und Bildung entschied über die Preisträgerinnen und Preisträger aller Kategorien der Wettbewerbsrunde 2023 eine prominent besetzte Jury unter der Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia (Universität Kassel): Florence Brokowski-Shekete, Fachbereichsleiterin Sekundarstufe 1 am Staatlichen Schulamt Mannheim und Mitglied des Hochschulrates der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); Winfried Gosmann, Schulamtsdezernent in Nordrhein-Westfalen a.D.; Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin, Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2023; Peter Haase, Schulleiter in Bremen a.D.; Lilly Härtig, Vorsitzende Landesschülerrat Sachsen; Christine Hauck, Geschäftsführerin Didaktik & Content Cornelsen Verlag; Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Sachbuchautor, Sprachwissenschaftler, Honorarprofessor an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft; Prof. Dr. Dr. h.c. Eckard Klieme, Research Fellow in der Abteilung Lehr- und Lernqualität in Bildungseinrichtungen beim DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Frankfurt/Main; Julia Röhrich, Programmleitung Lernen & Partizipation der Schöpflin-Stiftung; Lutz Roschker, Vorstand PwC-Stiftung; Sylvia Ruppel, Leiterin des Staatlichen Schulamts Hanau a.D.; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT. Darüber hinaus vertraten Martin Fugmann, Vorstand und Geschäftsführer der Heraeus Bildungsstiftung, sowie Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.

Die Träger des Wettbewerbs, die Heraeus Bildungsstiftung und der Deutsche Philologenverband, wollen mit der Auszeichnung die Leistungen von Lehrkräften, Lehrkräfte-Teams sowie Schulleitungen würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Die Schirmherrin der Wettbewerbsrunde 2023 ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung; Förderpartner sind der Cornelsen Verlag, die PwC-Stiftung und die Schöpflin Stiftung.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos der Preisträgerinnen und Preisträger stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf https://www.lehrkraeftepreis.de/preistraegerinnen/ zur Verfügung.

Für Rückfragen:

Heraeus Bildungsstiftung, Thorsten Timmerarens, Tel. 0176 / 17 84 29 57

Deutscher Philologenverband, Michael Anders, Tel. 0179 / 42 49 358

E-Mail: presse@lehrkraeftepreis.de

Der Wettbewerb

Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wird seit 2020 von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband (DPhV) gemeinsam getragen und durchgeführt. Er geht auf eine gemeinsame Initiative des Deutschen Philologenverbands DPhV und der Vodafone Stiftung Deutschland aus dem Jahr 2008 zurück. Im Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wurden die zwei Konzepte „Unterricht innovativ“, durchgeführt von 2003 bis 2008 vom Deutschen Philologenverband, dem Bundesverband der Deutschen Industrie und der Stiftung Industrieforschung, und „Pisagoras – Deutscher Lehrerpreis“ miteinander verknüpft. Initiatorin von „Pisagoras“ war Prof. Susanne Porsche.

Die Heraeus Bildungsstiftung

Die Heraeus Bildungsstiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hanau. Sie setzt sich seit über 55 Jahren für Bildungsthemen ein und konzentriert sich seit mehr als 20 Jahren auf Führungs- und Strategiefragen sowie Personal- und Organisationsentwicklung in Schulen. Die Stiftung vermittelt Schulleitungen und Lehrkräften Kompe¬tenzen in Management-, Kommunikations- und Führungsfragen. Mit ihren bundesweiten Veranstaltungen unterstützt sie jährlich über 9.500 Schulleiter und Schulleiterinnen und Lehrkräfte in ihrer Arbeit. Seit 2017 wird sie vom Hessischen Kultusministerium mit der Qualifizierung für Schulleiter und Schulleiterinnen in Hessen (QSH) beauftragt, andere Bundes¬länder schlossen sich dem inzwischen an. Daneben fördert die Heraeus Bildungsstiftung mit interdisziplinären Dialog-Veranstaltungen den Gedankenaustausch zwischen Schule, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft und greift dabei aktuelle, bildungsrelevante Themen auf. Mehr Infos unter www.heraeus-bildungsstiftung.de.

Der Deutsche Philologenverband (DPhV)

Der Deutsche Philologenverband (DPhV) ist die Dachorganisation der Philologenverbände der Bundesländer. Die Mitglieder sind Lehrkräfte an Gymnasien und anderen Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen, sowie Lehrbeauftragte an den Hochschulen, vornehmlich in der Lehrerbildung. Der Verband wurde 1903 in Halle gegründet und organisiert zurzeit 90.000 Einzelmitglieder in 15 Landesverbänden. Er unterstützt die Zusammenarbeit mit Lehrerverbänden im In- und Ausland und ist Mitglied im „dbb beamtenbund und tarifunion“ und im Deutschen Lehrerverband (DL). Verbandsziele sind die Mitarbeit an der Entwicklung des Bildungswesens auf der Grundlage einer sachgerechten Bildungspolitik, die Erhaltung des Gymna¬siums als einheitliche Schulart und durchgängiger Bildungsgang in einem mehrgliedrigen Schulwesen in allen Bundesländern sowie die Förderung und Weiterentwicklung des Gymnasiums und anderer Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen. Dabei ist es eine zentrale Aufgabe, die große Bedeutung gymnasialer Bildung für die hohe Qualität des deutschen Schul- und Bildungswesens auch in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. www.dphv.de

Schirmherrin

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung

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Thorsten Timmerarens
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Victoria Hildebrand
Deutscher Philologenverband
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