Neue Runde des Wettbewerbs startet am 22. März, Bewerbungen über www.lehrkraeftepreis.de // Über 5.200 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am Wettbewerb, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird // Förderpartner der Wettbewerbsrunde 2021 sind der Cornelsen Verlag, die DZ BANK AG, die ZEIT Verlagsgruppe und „ZEIT für die Schule“
Insgesamt gingen 19 Auszeichnungen an Lehrkräfte und Teams sowie Schulleitungen aus zehn Bundesländern / Elf Lehrkräfte aus Baden-Württemberg, Bayern (2), Brandenburg, Bremen, Hessen (2), Nordrhein-Westfalen (3) und Sachsen auf Initiative ihrer Schülerinnen und Schüler geehrt / Vier Lehrkräfte-Teams aus Berlin, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein überzeugten mit innovativen Unterrichtsprojekten / Vier Schulleitungen aus Baden-Württemberg, Berlin (2) und Nordrhein-Westfalen von ihren Kollegien nominiert
Berlin/Hanau, 21. März 2022 – Im Rahmen der digitalen Preisverleihung zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband getragen wird, wurden fünf Preisträgerinnen und Preisträger aus Nordrhein-Westfalen geehrt.
Zu den insgesamt elf Preisträgerinnen und Preisträgern in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ gehören Tobias Kammer, Lehrer für Pädagogik und Französisch an der UNESCO-Schule-Essen, Betty Schmidt, Lehrerin für Deutsch und Biologie sowie Klassenlehrerin an der Friedrich-Albert-Lange Schule Solingen, und Benedikt Töns, Lehrer für Geschichte, Deutsch und Katholische Religion, Leiter der AG Medienscouts, Koordinator „Jugend debattiert“ und Mitglied der Projektgruppe „Demokratie-Erziehung“ am Käthe-Kollwitz-Gymnasium Dortmund in Nordrhein-Westfalen.
Yvonne Gebauer, Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen: „Der Deutsche Lehrkräftepreis ist eine tolle Auszeichnung für die herausragenden Leistungen der Pädagoginnen und Pädagogen. Er würdigt die so wichtige Arbeit an den Schulen und steht für den weit überdurchschnittlichen, besonderen Einsatz der Lehrkräfte für unsere Kinder und Jugendliche. Ich bin tief beeindruckt von dem Engagement und der Innovativität der Preisträgerinnen und Preisträger.
Die Preisträgerinnen und Preisträger in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ wurden von ihren Schülerinnen und Schülern der letzten beiden Abschluss-Jahrgänge für die Auszeichnung nominiert. Diese hoben bei allen drei Lehrkräften die vielfältige Unterrichtsgestaltung und Begeisterung für das Fach, die Hilfsbereitschaft, die individuelle und sehr umfangreiche Förderung der Schülerinnen und Schüler, Empathie, Offenheit und das schulische und außerschulische Engagement besonders hervor. Sie seien an den Belangen der Schülerinnen und Schüler wirklich interessiert.
Zitiert aus der Nominierung von Tobias Kammer: „Tobias Kammer hat seine Berufung im Lehrberuf gefunden. Als engagierter Lehrer beeindruckt er nicht nur seine Schüler, sondern auch seine Kollegen. … Für ihn sind seine Schüler nicht nur eine Liste von Noten, sie sind einzigartige Menschen, welche individuelle Förderung verdienen, selbst in schlechten Zeiten.“
Zitiert aus der Nominierung Betty Schmidt: „Frau Schmidt hat ihren Unterricht mit so viel Liebe gemacht und so viel Mühe in den Unterricht gesteckt, sodass es ganz schnell für viele ein Lieblingsfach wurde. … Sie gab uns das Gefühl, dass alles machbar ist. Ihr Unterricht war stets spannend, interessant und vielfältig. … Ihre emotionale Art und ihr wertschätzender Umgang mit uns Schülern und ihre Begeisterung für das Fach und die Begeisterung für uns Schüler hat uns sehr beeinflusst.“
Zitiert aus der Nominierung Benedikt Töns: „Nicht nur die Unterrichtsgestaltung war sehr individuell, sondern auch die Ansprache der einzelnen Schüler. Das hat dazu geführt, dass man von allein noch motivierter mitgearbeitet hat und ist ein Beleg für die extrem hohe Sozialkompetenz von Herrn Töns. … Ganz generell war Herr Töns ein Lehrer, der sich an seinen Worten messen lassen konnte. Nicht nur, dass er in Rekordzeit unsere sehr umfangreichen Geschichtsklausuren korrigiert hat, sondern er hat auch seinen Erziehungsurlaub für sein erstes Kind für uns verschoben, damit er uns persönlich durch das aufgrund von Corona immer weiter nach hinten verschobene Abitur bis zum Abschluss begleiten konnte.“
In der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ wählte die Jury vier Preisträgerinnen und Preisträger aus. Die Schulleitungen wurden von ihren Kollegien vorgeschlagen und mindestens
25 Prozent aller Lehrkräfte der betreffenden Schulen mussten die Nominierung unterstützen.
Der zweite Preis in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ wurde von der Jury an Schulleiterin Susanne Schulte von der Montessori Reformschule Dorsten vergeben. Das Kollegium schätzt sie als visionäre Zukunftsarbeiterin, die jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler als Persönlichkeit, d.h. ganzheitlich, wahrnimmt, fördert und fordert und die zugleich ihr heterogenes Kollegium als Bereicherung für höchste pädagogische Verantwortung und beständiges inhaltliches und gemeinsames Wachsen erlebt. Sie delegiere klug und autorisiere weise, fördere Teamsitzungen, inhaltlichen Austausch und ein kritisches Feedback zu Lehre, Lernen und persönlicher Verantwortung.
Zitiert aus der Nominierung: „Ihre Tür ist jederzeit offen, ihr Ohr sowieso, ihr Herz eh ohne jeden Verschlussmechanismus. … Sie ist wie eine Urkraft. Wer etwas über Herzensbildung lernen möchte, sollte bei ihr in die Schule gehen.“
In der Kategorie „Unterricht innovativ“ ging der Sonderpreis „Europa an Christoph Gunter-Seretny und Team von der Bigge-Lenne Gesamtschule Finnentrop für das Projekt „Der erste Weltkrieg in Finnentrop“. In die regionale Geschichte von Finnentrop wollte Geschichtslehrer Christoph Gunter-Seretny seine Schülerinnen und Schüler mitnehmen und ihnen zeigen, dass es deutlich interessanter ist, wenn Lehrbuchtexte mit regionalen Ausprägungen ergänzt werden – ob nun Fotos, Texte, Zeitungsartikel oder Exkursionen zu Gedenkstätten oder Schauplätzen. In mehreren Arbeitsgruppen erschlossen sich die Schülerinnen und Schüler alle Aspekte des Themas. Die Umsetzung in Form einer öffentlichen Ausstellung im Mai 2021 wurde vollständig von den Schülerinnen und Schülern vorbereitet. Bei der Planung des Projektes war es Christoph Gunter-Seretny besonders wichtig, dass die Partnerschaft mit Belgien wieder auflebt. Europäische Partnerschaften sind aus seiner Sicht enorm wichtig, da die Völkerverständigung besonders bei den Schülerinnen und Schülern, aber auch bei den Organisatoren ein wichtiger Beitrag für ein europäisches Miteinander ist. Dazu folgen jetzt Exkursionen nach Belgien, an die sich ein organisierter Schüleraustausch anschließen wird, alles in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Finnentrop und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Zitiert aus den Gutachten: „Das Projekt ‚Der Erste Weltkrieg in Finnentrop‘ ist genau dokumentiert und dadurch gut nachvollziehbar. Es wird außerdem deutlich, welche Öffentlichkeitswirksamkeit es im außerschulischen Umfeld hatte, so dass der Zugewinn für die Schülerinnen und Schüler durch dieses positive Feedback von außen sicherlich hoch einzuschätzen ist. Eine Übertragbarkeit auf ähnliche regionalgeschichtliche Projekte an anderen Schulen ist gut denkbar. … Einfach Herausragend! Wenn die Lernenden dies so umgesetzt haben ist einfach toll … .“
Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wird in drei Kategorien vergeben: Für „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ schlagen Schülerinnen und Schüler ihre Lehrkräfte vor, bei „Unterricht innovativ“ bewerben sich Lehrkräfte-Teams mit ihren Projekten und für „Vorbildliche Schulleitung“ können Kollegien ihre Schulleitungen nominieren.
In der Wettbewerbsrunde 2021 erhielten elf Lehrkräfte, vier Schulleitungen und vier Lehrkräfte-Teams aus insgesamt zehn Bundesländern den „Deutschen Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“. Die Auszeichnungen verteilen sich wie folgt: Fünf Preise gingen nach Nordrhein-Westfalen (Dorsten, Dortmund, Essen, Finnentrop, Solingen), drei nach Berlin, je zwei nach Baden-Württemberg (Karlsruhe, Leimen), Bayern (Erding, Erlangen) und Hessen (Frankfurt, Langen). Jeweils eine Auszeichnung vergab die Jury nach Brandenburg (Potsdam), Bremen, Rheinland-Pfalz (Trier), Sachsen (Auerbach/Vogtland) und Schleswig-Holstein (Kiel).
Die Träger des Wettbewerbs wollen mit der Auszeichnung die Leistungen von Lehrkräften und Schulleitungen würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Förderpartner der Wettbewerbsrunde 2021 sind der Cornelsen Verlag, die DZ BANK AG, die ZEIT Verlagsgruppe und „ZEIT für die Schule“.
Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury unter Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia gehörten an: André Bürkle, Mitglied der Schulleitung und Lehrer an der Georg-Büchner-Schule im Main-Kinzig-Kreis; Britta Ernst, Ministerin für Schule und berufliche Bildung in Schleswig-Holstein; Janis Fifka, Mitglied des Vorstands des European Youth Parliament und der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); Winfried Gosmann, Schulamtsdezernent a.D. in Nordrhein-Westfalen; Peter Haase, Schulleiter a.D. in Bremen; Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt / Main; Prof. Dr. Dr. h.c. Eckard Klieme, Vorstand DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Frankfurt/Main; Josephine Reichstein, Schülervertreterin des Martin-Luther-Gymnasiums Eisenach; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Frank Thalhofer, Mitglied der Geschäftsführung Cornelsen Verlag. Die Träger des Wettbewerbs repräsentieren Dr. h.c. Beate Heraeus, Vorsitzende der Heraeus Bildungsstiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes.
Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos der Preisträgerinnen und Preisträger stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf https://www.lehrkraeftepreis.de/preistraegerinnen/ zur Verfügung.
Für Rückfragen:
Deutscher Philologenverband, Sarah Böke, Tel. 0179/ 42 49 358, E-Mail: presse@lehrkraeftepreis.de
Heraeus Bildungsstiftung, Valeska Falkenstein: Tel. 0176 / 17 84 29 57, E-Mail: presse@lehrkraeftepreis.de
Die Initiative
Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ geht auf eine gemeinsame Initiative des Deutschen Philologenverbands (DPhV) und der Vodafone Stiftung Deutschland aus dem Jahr 2008 zurück. Im Wettbewerb „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wurden die beiden Konzepte „Unterricht innovativ“, durchgeführt von 2003 bis 2008 vom Deutschen Philologenverband, dem Bundesverband der Deutschen Industrie und der Stiftung Industrieforschung, und „Pisagoras – Deutscher Lehrkräftepreis“ miteinander verknüpft. Initiatorin von „Pisagoras“ war Prof. Susanne Porsche. Seit 2020 sind die Heraeus Bildungsstiftung und der Deutsche Philologenverband gemeinsam Träger des Wettbewerbs. Im Februar 2022 wurde der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ in „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ umbenannt.
Die Heraeus Bildungsstiftung ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hanau. Sie setzt sich seit über 55 Jahren für Bildungsthemen ein und konzentriert sich seit mehr als 20 Jahren auf Führungs- und Strategiefragen sowie Personal- und Organisationsentwicklung in Schulen. Die Stiftung vermittelt Schulleitungen und Lehrkräften Kompetenzen in Management-, Kommunikations- und Führungsfragen. Mit ihren bundesweiten Veranstaltungen unterstützt sie jährlich über 3.500 Schulleiter und Schulleiterinnen und Lehrkräfte in ihrer Arbeit. Seit 2017 wird sie vom Hessischen Kultusministerium mit der Qualifizierung für Schulleiter und Schulleiterinnen in Hessen (QSH) beauftragt, andere Bundesländer schlossen sich dem inzwischen an. Daneben fördert die Heraeus Bildungsstiftung mit interdisziplinären Dialog-Veranstaltungen den Gedankenaustausch zwischen Schule, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft und greift dabei aktuelle, bildungsrelevante Themen auf. Mehr Infos unter www.heraeus-bildungsstiftung.de.
Der Deutsche Philologenverband (DPhV) ist die Dachorganisation der Philologenverbände der Bundesländer. Die Mitglieder sind Lehrkräfte an Gymnasien und anderen Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen, sowie Lehrbeauftragte an den Hochschulen, vornehmlich in der Lehrerbildung. Der Verband wurde 1903 in Halle gegründet und organisiert zurzeit 90.000 Einzelmitglieder in 15 Landesverbänden. Er unterstützt die Zusammenarbeit mit Lehrerverbänden im In- und Ausland und ist Mitglied im „dbb beamtenbund und tarifunion“ und im Deutschen Lehrerverband (DL). Verbandsziele sind die Mitarbeit an der Entwicklung des Bildungswesens auf der Grundlage einer sachgerechten Bildungspolitik, die Erhaltung des Gymnasiums als einheitliche Schulart und durchgängiger Bildungsgang in einem mehrgliedrigen Schulwesen in allen Bundesländern sowie die Förderung und Weiterentwicklung des Gymnasiums und anderer Bildungseinrichtungen, die zum Abitur führen. Dabei ist es eine zentrale Aufgabe, die große Bedeutung gymnasialer Bildung für die hohe Qualität des deutschen Schul- und Bildungswesens auch in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. www.dphv.de
Schirmherrin
Nachrichtenmoderatorin und Journalistin Gundula Gause