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Deutscher Lehrerpreis 2017 in Berlin verliehen

Insgesamt 21 Auszeichnungen an Pädagogen und Projekte aus neun Bundesländern vergeben / 15 Lehrkräfte aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nord-rhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen auf Initiative ihrer Schülerinnen und Schüler für besonderes pädagogisches Engagement geehrt / Innovative Unterrichtsprojekte aus Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet: Ehrengast Elke Büdenbender – Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier – übergibt 1. Preis / Rund 4.800 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beteiligten sich zum zehn-jährigen Jubiläum am Wettbewerb

Berlin/Düsseldorf, 15. Januar 2018 – Die Gewinnerinnen und Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ 2017 stehen fest. 15 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt neun Bundesländern wurden heute in Berlin ausgezeichnet. Rund 4.800 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beteiligten sich zum zehnjährigen Jubiläum am Wettbewerb, der von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird.

Dazu erklärt KMK-Präsident Helmut Holter, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Frei­staates Thüringen: „Dieser Preis zeigt, wie engagiert, ideenreich und produktiv unsere Lehrerin­nen und Lehrer sind. Er schafft Würdigung und Wertschätzung für die vielen Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich vor unseren Klassen stehen. Und das ist nicht immer einfach. Unter teils schwierigen Bedingungen haben sie stets ein offenes Ohr, stehen mit Rat und Tat zur Seite und wecken mit ihrem Unterricht Begeisterung. Damit leisten sie einen unschätzbaren Beitrag für unsere Zukunft. Motivierte und engagierte Lehrerinnen und Lehrer wie die heute ausge­zeichneten Kolleginnen und Kollegen sind die Seele unseres Schulsystems. Und hoffentlich sind sie auch Ansporn für den Nachwuchs, sich für den Lehrerberuf zu entscheiden. Denn neue Lehrerinnen und Lehrer werden in allen Bundesländern dringend gebraucht. Herzlichen Glück­wunsch an die Preisträgerinnen und Preisträger und Dankeschön für Ihre ausgezeichnete Arbeit.“

Im Bereich „Schüler zeichnen Lehrer aus“, einer der beiden Wettbewerbskategorien, wurden
15 besonders engagierte Lehrkräfte von Schülerinnen und Schülern der diesjährigen Abschluss­klassen nominiert. Dabei gingen vier Auszeichnungen nach Bayern (Tobias Berlinger, Hilde­gardis-Gymnasium Kempten; Johannes Helgert, Valentin-Ickelsamer-Mittelschule Rothenburg ob der Tauber; Jochen Niklas, Dürer-Gymnasium Nürnberg; Maria Urban, Städtisches Münchenkolleg, Gymnasium für Erwachsene München). Drei Auszeichnungen vergab die Jury nach Nordrhein-Westfalen (Gisela Ebeling, Realschule Bünde-Nord; Marion Helle-Laumann, Mädchengymnasium Essen-Borbeck; Dr. Beate Schulte, Luisenschule Mülheim an der Ruhr). Je zwei Preisträger gibt es in Hessen (Nadin Kondziella, Franziskanergymnasium Kreuzburg in Großkrotzenburg; Dr. Michael Ostertag, Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim) und in Niedersachsen (Jens Krohn, Integrierte Gesamtschule Roderbruch, Hannover); Andrea Passchier, Max-Eyth-Schule, Berufsbildende Schulen Schiffdorf). Je ein Preisträger in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ kam in diesem Jahr aus Berlin (Clara Maria Wengler, Ferdinand-Freiligrath-Schule; Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule), Brandenburg (Florian Rietzl, Philipp-Melanchthon-Gymnasium, Docemus Privatschulen, Grünheide/Mark), Sachsen (Thomas Kolitsch, Martin-Rinckart-Gymnasium Eilenburg) und Thüringen (Matthias Beschow, Staatliche Regelschule Anne Frank Themar). 

Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises, „Wir würdigen durch den Lehrerpreis mehr als nur guten Unterricht und innovative Ideen. Wir zeichnen Persönlichkeiten aus, die ihre Schüler als Mentoren auf dem Weg ins Leben begleiten.“ Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland: „Gerade angesichts des digitalen Wandels stehen Schulen vor immer größeren Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, enga­gierte Lehrer und innovative Unterrichtskonzepte zu fördern.“

In der zweiten Kategorie des Wettbewerbs, „Lehrer: Unterricht innovativ“, reichten auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl von Lehrer-Teams aus ganz Deutschland innovative und fächerübergreifende Unterrichtsprojekte ein. Den ersten Preis vergab die Jury an das Päda­gogen-Team Uta Bell (GB), Chantal de Liege (NL), Sandra Dreising, Nora Hochscherff, Ina Kühn, Esther Lanters (NL), Boris Meltzow, Kirsten Mommer (NL), Luisa Ossege um Projektleite­rin Adriane Langela-Bickenbach vom Gymnasium St. Leonhard in Aachen für ihr länderüber­greifendes „GLAS-Projekt“.

Ehrengast Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, sagte auf der Preisverleihung des „Deutschen Lehrerpreises“: „Ich freue mich sehr, heute bei der Preisverleihung dabei zu sein und auch das Gewinnerteam aus Aachen mit ihrem GLAS-Projekt auszuzeichnen. Sie alle tragen in Ihrem Beruf große Verantwortung – für Ihre Schüler und für unsere gesamte Gesellschaft. Ich habe großen Respekt vor Ihrer täglichen Leistung. Berufliche Bildung und Bildungsgerechtigkeit bilden auch einen Schwerpunkt meiner Tätigkeit. Insofern ist es wunderbar, dass ich hier so viele hervorragende Beispiele und tolle Lehrer-Persönlichkeiten kennenlerne.“ 

In GLAS-Projekt können sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des regulären Fach­unterrichts durch regelmäßige Videokonferenzen mit Gleichaltrigen aus der niederländischen Partnerschule „Scholengemeenschap Sophianum“ in ihren jeweiligen Muttersprachen unter­halten. Der Name des Projekts setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der beteiligten Orte und Schulen zusammen: G(ulpen), L(eonhard), A(achen), S(ophianum). Der Fokus liegt auf der Umsetzung einer bereits bestehenden Schulpartnerschaft, die neben gegenseitigen Besuchen von einem regelmäßigen, digital basierten Austausch profitiert. Ziel des Projekts ist die Erhö­hung der interkulturellen Handlungsfähigkeit und die Steigerung der fremdsprachlichen, kommunikativen und medialen Kompetenz. 

Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, freut sich über den gelungenen Einsatz digitaler Medien im Fachunterricht: „Beim GLAS-Projekt handelt es sich um eine kluge, im Lehrerteam entwickelte Idee, die kontinuierlich und unauf­wändig zwischen Schülergruppen im In- und Ausland in der Schule umgesetzt werden kann: Die zu erlernende Fremdsprache wird in den Videokonferenzen regelmäßig im Unterricht mit befreundeten Schülern aus dem Ausland gesprochen und die Beziehung mit der Partnerschule gestärkt. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler erleben und handeln nahezu alltäglich in einer interkulturellen Realsituation! Ein Projekt, das sich ausgezeichnet dafür eignet, von ande­ren Schulen übernommen zu werden!“

Der zweite Preis in dieser Kategorie ging an das Team Heidi Bauland, Christian Baumann, Ulla Braun, Florian Ehmann, Peter Fichtel, Jürgen Halbach, Georg Hilsenbeck, Jochen Langer, Josef Leitl, Anita Mandlinger, Rebecca Rigg, Heiko Schalk, Werner Schmid, Gabriele Telek und Siegbert Vierrether um Projektleiter Patrick Oberdörfer von der Adolf-Kolping-Berufsschule München zur Sonderpädagogischen Förderung mit dem Förderschwerpunkt Lernen für ihr Projekt „Ein Maibaum für die Schule“. Ziel des Unterrichtsprojektes war die Herstellung eines traditionellen Maibaums und die Durchführung eines dazugehörigen Schulfestes. Die Maibaum-Erstellung sollte die sehr heterogene Schülerschaft an den Ablauf eines Projektunterrichts heranführen und einen fächerverbindenden und übergreifenden Unterricht anbieten. Mit der Thematisierung eines regionalen Brauchs wurde eine alte Tradition gepflegt und dies trug zur Integration immigrierter Schülerinnen und Schüler in den bayerischen Kulturkreis bei. In das Projekt waren neun verschiedene Fachbereiche mit den dazugehörigen Berufsvorbereitungs­klassen beziehungsweise Fachklassen eingebunden.

Mit dem dritten Preis wurde das Team Ina Benning, Melanie Boga, Natasja Brughmans, Johannes Grosse, Erol Herrmann, Alex Horn, Peter Hoenkhaus, Rena Posdziech, Svenja Reinermann, Ruthild Siebel-Plath, Nicole Suminski und Andrea Vierschilling um Projektleiter und Gesamtschuldirektor Dirk Braun von der Gesamtschule Höhscheid in Solingen für ihr Pro­jekt „Schlüsselkompetenzen trainieren“ ausgezeichnet. Hinter diesem Titel verbergen sich drei verschiedene Lern-Arrangements: das „Individualisierte Lernen“ in Lernbüros für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik, die Unterstützung der Fächer Naturwissenschaften, Arbeitslehre, Religion und Gesellschaftslehre durch „kooperatives sowie projektorientiertes Lernen in Epochen“ sowie die „Wahldifferenzierung in Werkstätten“ in den Fächern Kunst, Musik und Sport. Für die Umsetzung dieses Projekts ist die Heranführung an die benötigten Schlüsselkompetenzen unabdinglich.

Darüber hinaus zeichnete die Jury noch drei weitere innovative Unterrichtskonzepte aus. Ein Sonderpreis ging an Tobias Dorweiler, Riza Kara und Philipp Kinkel mit Projektleiter Jan-Martin Klinge von der Gesamtschule Eiserfeld in Siegen für ihr Projekt „Lerntheken in Mathematik“. Den Sonderpreis der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ für ihr Projekt „Globalisierung: Der Weg der Schraube“ erhielt das Pädagogen-Team Dorothee Henkel und Stefan Nagelstutz vom Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda-Königshofen zusammen mit Projektpartnerin Stefanie Kießling von der Würth Industrie Service GmbH Co. KG. Mit dem Sonderpreis des Cornelsen Verlags wurden Jürgen Asam, Chris Aulinger, Kerstin Jonczyk-Buch und Michael Ziebell mit Projektleiter Hasan Gencel für ihr Projekt „Kooperationsmodell Mittel-, Real- und Berufs­schule“ von der Beruflichen Schule 2, der Veit-Stoß-Realschule und der Johann-Daniel-Preißler-Schule in Nürnberg ausgezeichnet. 

Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury gehörten an: Frank Haubitz, Sächsischer Staatsminister für Kultus a.D.; Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Dr. Anja Hagen, Mitglied der Geschäftsführung des Cornelsen Verlags; Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Direktor des IPN, Universität Kiel; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal; Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Referentin für Presse- und Öffent­lichkeitsarbeit im Landesvorstand der Landesschülervertretung Thüringen. Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises bei der Vodafone Stiftung, Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preis­verleihung und allen Preisträgern stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Presse­mappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.

Thorsten Timmerarens
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Victoria Hildebrand
Deutscher Philologenverband
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