Projektbeschreibung
Grundsätzlich hat jeder Kauf von Waren neben den direkten wirtschaftlichen Folgen für die beteiligten Akteure in der Regel auch ökologische und soziale Folgen. In der Makro-Sequenz zum Thema „Verantwortungsvoll wirtschaften“ werden diese Folgen aufgezeigt und Handlungsmöglichkeiten besprochen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Makro-Einheit mit den Folgen ihres eigenen Konsums an Hand von ausgewählten Themenkomplexen auseinander. Sie hinterfragen, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf die Erde hat und lernen, dass der Konsum weltweit Menschen und Umwelt beeinflusst.
In der ersten Stunde der Makro-Sequenz erarbeiteten die SchülerInnen exemplarisch, für welche Waren sie im vergangenen Monat wie viel Geld ausgegeben haben. Durch verschiedene Unterrichtsaktivitäten sollen sie ihren Konsum an Waren in einem bestimmten Zeitraum ermitteln. Anhand dieser Waren wird über die Makro-Sequenz hinweg der Produktions- und Beschaffungsweg der Waren exemplarisch nachvollzogen. In der Regel wurden Themenkomplexe wie „Schokolade“, „Jeans“, „Fleisch“, „Mobilfunktelefone“, „Fisch“, „Unterhaltungselektronik“ von den Schülerinnen und Schülern genannt. Die Ergebnisse werden mit ihnen zusammen an der Tafel gesammelt und eingeordnet.
Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler in der ersten Phase mit ihrem eigenen Konsum auseinandergesetzt haben, folgt der Wechsel in digitale Arbeitsplätze. Anschließend ermitteln die Schülerinnen und Schüler den CO2-Ausstoß für die eingruppierten Themenkomplexe. Die Ergebnisse werden ausgedruckt und im Plenum besprochen. Es werden „Ausreißer“-Datensätze besprochen und die Schülerinnen und Schüler durch das Erkennen der Auswirkung ihres eigenen Verhaltens auf den Globus sensibilisiert.
Das Besondere
Die Schülerinnen und Schüler forschen nach, wo die von ihnen konsumierten Güter unter welchen Bedingungen produziert wurden und welchen Einfluss dieses auf die beteiligten Akteure hat. Da ihre persönlichen Konsumgewohnheiten in der Makro-Sequenz ermittelt werden, erhalten die Schülerinnen und Schüler einen direkten Lebensweltbezug. Die anschließende Untersuchung der ausgewählten Konsumgüter führt zu einer Selbstreflexion der Schülerinnen und Schüler. Sie hinterfragen ihren eigenen Konsum und die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt und die Menschen. Die Schülerinnen und Schüler verstehen den komplexen Ablauf von der Beschaffung eines Gutes bis hin zum eigenen Konsum. Ihnen werden persönliche Handlungsmöglichkeiten bewusst.
Außerdem kann dieses Thema ebenfalls in einem politischen und gesellschaftlichen Kontext beleuchtet werden. Die einzelnen Unterrichtsstunden weisen ein hohes Maß an Schüler-Aktivierung auf, da eine Mischung aus verschiedenen Unterrichtsformen und Medien eingesetzt werden. Die Schülerinnen und Schüler werden zum individuellen und selbstgesteuerten Lernen angeregt. Die Lehrkräfte agieren als Moderatoren, die den Verlauf beobachten und begleiten. Als abwechslungsreiche Informationsmedien stehen unter anderem Informationsvideos, Abbildungen und Schaubilder, interaktive Medieninhalte sowie klassische Informationstexte zur Verfügung.
Erfahrungen und Ergebnisse
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich im Rahmen des Politikunterrichts durch die Reflexion ihres eigenen Verhaltens in unterschiedlichen Konsum-Situationen mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit auseinander. Heutzutage sind die Schülerinnen und Schüler sehr interessiert an ökonomischer Nachhaltigkeit. Um dieses wichtige und komplexe Thema auf dem jeweiligen Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler in den Politikunterricht zu integrieren, werden beispielhafte Themen aus entscheidenden Lebensbereichen der Lernenden ausgewählt. Das ausgeprägte Interesse an den Lerninhalten bestätigt die Bedeutung dieses Themengebietes bei jungen Menschen und zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler aller Leistungsniveaus grundsätzlich daran interessiert sind. Die Anpassung der Niveaustufen ermöglicht, das Interesse der Schülerinnen und Schülern für die Unterrichtseinheit zu wecken und differenziert zu unterrichten. Ebenso wichtig ist es für die Lerngruppen, dass sie ihre eigenen Konsum-Erfahrungen einbringen können, um diese vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit einzuordnen.
Aus den Gutachten
„Sehr positiv zu bewerten ist die beabsichtigte beständige Weiterentwicklung und niveau-angepasste Differenzierung, so dass die Makro-Sequenz von der Berufseinstiegsklasse (Niveau 2) bis zu Stufe 6 unterrichtet werden kann.“