Berlin/Düsseldorf, 18. November 2019 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wurde heute in Berlin ein Lehrer aus dem Saarland mit dem „Deutschen Lehrerpreis“ in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ geehrt. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury das herausragende pädagogische Engagement von Sebastian Kloß, Lehrer für Englisch, Ethik und Philosophie am Gymnasium am Rotenbühl, Saarbrücken (ab Schuljahr 2019/2020 ist Sebastian Kloß am Robert-Schuman-Gymnasium, Saarlouis, tätig).
Der Preisträger wurde von seinen Schülerinnen und Schülern der letzten beiden Abschluss-Jahrgänge für die Auszeichnung nominiert. Sie hoben bei ihm den abwechslungsreichen und gut strukturierten Unterricht, die Offenheit und Feinfühligkeit, den respektvollen Umgang mit der Schülerschaft sowie die Begegnung auf Augenhöhe besonders hervor.
Mit dem Digital-Sonderpreis der Vodafone Stiftung Deutschland in der Kategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ zeichnete die Jury das Pädagogen-Team Mathias Glahn (Projektleiter) und Christoph Thiel in einer fächerübergreifende Kooperation mit anderen Lehrkräften aus dem Fachverbund von der Geschwister-Scholl-Schule Blieskastel für das Projekt „TuK – Technik und Klima“ aus. Das Unterrichtsprojekt deckt methodisch-didaktisch eine große Bandbreite für die Schülerinnen und Schüler ab, der Schwerpunkt liegt auf der Informatischen Bildung, die mit einem weiteren Thema – hier Klima – kombiniert wird. Ab Klassenstufe 7 kann das Fach TuK als Wahlpflichtkurs gewählt und bis Klassenstufe 10 belegt werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen Hard- und Software kennen, sie beschäftigen sich mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationssoftware. Lerneinheiten – vorwiegend E-Learning-Angebote – werden mit einem Projekt abgeschlossen, das aus den Bereichen Klima- und Umweltschutz gemeinschaftlich ausgewählt wird.
Die Projektarbeit orientiert sich dabei an Prozessen in der Wirtschaft wie Projektmanagement und schafft so eine Vernetzung von Kompetenzen aus den Bereichen Informatik, Naturwissenschaften und Wirtschaft. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in der Projekt- und Teamarbeit selbstständig und setzen bestenfalls weitere digitale Medien (wie z.B. Handykamera, Messgeräte, 3D-Drucker, Apps etc.) ein.
Mit den höheren Klassenstufen steigern sich auch Komplexität und Anspruch der Projekte. So werden sukzessive Kompetenzen in den Bereichen Coding (Minicomputer wie Raspberry Pi oder Makey Makey) eingebaut und Apps eigenständig programmiert (App-Inventor). Auf spielerischer Ebene kann mit Scratch sogar schon in Klassenstufe 7 mit einfachen Codierungen begonnen werden. Nach Anleitungen aus dem Internet versuchen die Schülerinnen und Schüler, aus ausgedienten Gegenständen neue sinnvolle Gebrauchsgegenstände zu basteln (Recycling).
Die Jury fand bei „TuK – Technik und Klima“ „den grundsätzlichen Ansatz eines fächerverbindenden Unterrichtsfachs ‚Technik und Klima‘ sowie die im eingereichten Beitrag beschriebenen Projektideen“ sehr positiv. Projektleiter Mathias Glahn: „Guter Unterricht erfordert eine Lehrkraft mit Mut. Mut – sich einer heterogen zusammengesetzten Gruppe von Kindern oder Jugendlichen mit Glaubwürdigkeit, Fairness und Transparenz zu stellen. Mut – Neues auszuprobieren, um einen lebendigen, problem-orientierten und Schüler-zentrierten Unterricht zu vermitteln. Und Mut – die eigenen didaktisch-methodischen Kompetenzen strukturiert weiterzuentwickeln.“
16 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt zehn Bundesländern erhielten in der Wettbewerbsrunde 2019 den „Deutschen Lehrerpreis“. Dabei gingen sechs Auszeichnungen nach Nordrhein-Westfalen (Borken, Dülmen, Essen, Moers, Münster, Waltrop). Vier Auszeichnungen vergab die Jury nach Baden-Württemberg (Engen, Pfullendorf, Öhringen, Villingendorf). Je zwei Preisträger gibt es in Bayern (Neu-Ulm Pfuhl, Neufahrn bei Freising), Hessen (Idstein, Obertshausen), im Saarland (Blieskastel, Saarbrücken) und in Sachsen-Anhalt (Wernigerode, Halle/Saale). Je ein Preisträger kommt in diesem Jahr aus Berlin, Hamburg, Niedersachsen (Bad Zwischenahn) und Thüringen (Saale-Orla-Kreis).
Über 5.400 Schüler/innen und Lehrkräfte beteiligten sich 2019 am Wettbewerb, der von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird.
Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken.
Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury unter Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia gehörten an: Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Frank Thalhofer, Mitglied der Geschäftsführung Cornelsen Verlag; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); André Spang, Referent im Referat Digitale Gesellschaft und Medienkompetenz in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen; Jun.-Prof. Dr. Jasmin Bastian, Juniorprofessur für Medienpädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Erziehungswissenschaft; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Sprecherin der Konferenz Thüringer Studierendenschaften.
Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises bei der Vodafone Stiftung, Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.
Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preisverleihung und allen Preisträgern stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.