Berlin/Düsseldorf, 18. November 2019 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wurde heute in Berlin ein Pädagogen-Team aus Niedersachsen mit dem zweiten Preis in der Kategorie „Unterricht innovativ“ des „Deutschen Lehrerpreises“ geehrt. Der Preis ging an Jan Meiners (Projektleiter) und sein Team Timo Berssen, Clemens Kanschat und Michael Lück von der BBS Ammerland Bad Zwischenahn für das Projekt “Fußabdruck auf dem Planeten“.
Das Projekt „Fußabdruck auf dem Planeten“ beschäftigt sich mit den ökologischen und sozialen Folgen jedes Waren-Kaufes, die neben den direkten wirtschaftlichen Folgen entstehen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit ihrem eigenen Konsum an Hand von ausgewählten Themenkomplexen auseinander. Sie hinterfragen, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf die Erde hat und lernen, dass der Konsum weltweit Menschen und Umwelt beeinflusst. Die SchülerInnen erarbeiten exemplarisch, für welche Waren sie im vergangenen Monat wie viel Geld ausgegeben haben und ermitteln ihren Waren-Konsum in einem bestimmten Zeitraum. Anschließend wird der Produktions- und Beschaffungsweg nachvollzogen. Von den Schülerinnen und Schülern genannt wurden Themenkomplexe wie „Schokolade“, „Jeans“, „Fleisch“, „Mobilfunktelefone“ oder „Unterhaltungselektronik“.
Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler in der ersten Phase mit ihrem eigenen Konsum auseinandergesetzt haben, ermitteln sie den CO2-Ausstoß und werden so für die Auswirkungen ihres eigenen Verhaltens auf den Globus sensibilisiert. Sie forschen nach, wo die von ihnen konsumierten Güter unter welchen Bedingungen produziert wurden und welchen Einfluss das auf die beteiligten Akteure hat. Da die persönlichen Konsumgewohnheiten ermittelt werden, erhalten die Schülerinnen und Schüler einen direkten Lebensweltbezug. Sie überprüfen ihren Konsum und die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt und die Menschen. So verstehen sie den komplexen Ablauf von der Beschaffung eines Gutes bis hin zum eigenen Konsum und ihnen werden persönliche Handlungsmöglichkeiten bewusst.
Die Jury bewertete am Projekt „Fußabdruck auf dem Planeten“ „die beabsichtigte beständige Weiterentwicklung und niveau-angepasste Differenzierung, so dass von der Berufseinstiegsklasse (Niveau 2) bis zu Stufe 6 unterrichtet werden kann“ sehr positiv. Projektleiter Jan Meiners: „Guter Unterricht ist für uns, wenn die Schülerinnen und Schüler für ein Thema begeistert werden. Wenn Interesse an einer Themenstellung geweckt wird und die Schülerinnen und Schüler sich mit der Thematik über den Unterricht hinausgehend beschäftigen. Wenn die Schülerinnen und Schüler engagiert mitarbeiten, ihre bisherige Sicht der Dinge hinterfragen. Wenn die Schülerinnen und Schüler sich im Unterrichtsgeschehen wiederfinden und merken, dass es im Unterricht nicht um etwas Abstraktes, sondern um sie selber geht.“
16 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt zehn Bundesländern erhielten in der Wettbewerbsrunde 2019 den „Deutschen Lehrerpreis“. Dabei gingen sechs Auszeichnungen nach Nordrhein-Westfalen (Borken, Dülmen, Essen, Moers, Münster, Waltrop). Vier Auszeichnungen vergab die Jury nach Baden-Württemberg (Engen, Pfullendorf, Öhringen, Villingendorf). Je zwei Preisträger gibt es in Bayern (Neu-Ulm Pfuhl, Neufahrn bei Freising), Hessen (Idstein, Obertshausen), im Saarland (Blieskastel, Saarbrücken) und in Sachsen-Anhalt (Wernigerode, Halle/Saale). Je ein Preisträger kommt in diesem Jahr aus Berlin, Hamburg, Niedersachsen (Bad Zwischenahn) und Thüringen (Saale-Orla-Kreis).
Über 5.400 Schüler/innen und Lehrkräfte beteiligten sich 2019 am Wettbewerb, der von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird.
Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken.
Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury unter Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia gehörten an: Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Frank Thalhofer, Mitglied der Geschäftsführung Cornelsen Verlag; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); André Spang, Referent im Referat Digitale Gesellschaft und Medienkompetenz in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen; Jun.-Prof. Dr. Jasmin Bastian, Juniorprofessur für Medienpädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Erziehungswissenschaft; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Sprecherin der Konferenz Thüringer Studierendenschaften.
Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises bei der Vodafone Stiftung, Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.
Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preisverleihung und allen Preisträgern stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.