Neue Runde des Wettbewerbs bereits gestartet, Bewerbungen über www.lehrkraeftepreis.de // Über 8.500 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beteiligten sich am Wettbewerb, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird // Förderpartner der Wettbewerbsrunde 2022 sind der Cornelsen Verlag, die DZ BANK AG, die PwC-Stiftung, die ZEIT Verlagsgruppe und „ZEIT für die Schule“ // Schirmherrin der Wettbewerbsrunde 2022 ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung
Berlin/Hanau, 8. Mai 2023 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung in Berlin zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“, der von der Heraeus Bildungsstiftung und dem Deutschen Philologenverband getragen wird, wurden eine Preisträgerin und ein Preisträger aus Hessen geehrt.
Zu den insgesamt zehn Preisträgerinnen und Preisträgern in der Kategorie „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ gehört Karl Voßkühler, Lehrer für Ethik, Politik und Wirtschaft sowie Philosophie an der Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim-Johannisberg.
Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Minister für Kultus des Landes Hessen: „Lehrkräfte tragen eine besondere Verantwortung für unsere Kinder und Jugendlichen. Mit ihrem Engagement formen sie die Menschen von morgen. Es erfüllt mich mit Stolz, hessische Preisträgerinnen und Preisträger beim ‚Deutschen Lehrkräftepreis‘ beglückwünschen zu dürfen.“
Der Preisträger wurde von seinen Schülerinnen und Schülern der letzten beiden Abschluss-Jahrgänge für die Auszeichnung nominiert. Bei Karl Voßkühler hoben diese sein hohes Engagement über die Unterrichtszeit hinaus, seine Fachkompetenz und intensive Unterrichtsvorbereitung, die Förderung und Motivierung der Schülerinnen und Schüler, die faire Notengebung und sein stets „offenes Ohr“ besonders hervor.
Zitiert aus der Nominierung: „Herr Voßkühler ist zunächst fachlich unglaublich kompetent: Er hat ein tiefgehendes Wissen über und Verständnis für sein Fach und schafft es, seine SchülerInnen dafür nicht nur zu begeistern, sondern es ihnen verständlich darzulegen … Jede seiner Unterrichtsstunden gestaltet er neu (heißt, er verwendet keine alten, vorgefertigten Muster), beruhend darauf, welches Feedback die Klasse gibt.“ Und: „Ich persönlich kann definitiv behaupten, dass meine Zeit an dieser Schule ohne Herrn Voßkühler gravierend anders verlaufen wäre – und damit bin ich nicht allein.“
In der Kategorie „Unterricht innovativ“ ging der zweite Preis an Anita Hoehle von der Heinrich-Böll-Schule Hattersheim und Marina La Pietra vom Istituto Statale Istruzione Superiore „J.M. Keynes“, Gazzada Schianno (VA), Italien, für das Projekt „Vergesst die Opfer nicht!“.
Die Projektidee entstand im Spätsommer 2021, als die Heinrich-Böll-Schule die Patenschaft für Stolpersteine des Künstlers Gunter Demning in Hattersheim übernommen hatte: Diese sollten durch die 10. Klassen der Heinrich-Böll-Schule gepflegt werden in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und der Hattersheimer AG Opfergedenken. Das Projekt fand begleitend auch über eTwinning statt – eine Plattform der Europäischen Kommission mit gemeinsamen virtuellen Klassenzimmern für Lehrkräfte und deren Schülerinnen und Schüler. Anita Hoehle und Marina La Pietra ermöglichten mit ihrem Projekt, im Geschichtsunterricht international zusammenzuarbeiten und eine europäische Sicht auf die Geschichte ab 1933 zu gewinnen.
Dazu gestalteten die Lernenden Plakate zur Reichspogromnacht am 9. November 1938, sahen Videos zum Thema und posteten im eTwinning ihren Standpunkt zur Frage nach einem Gedenktag am 9. November in Deutschland. Daran anknüpfend lernten sie das Konzept der Stolpersteine kennen, suchten nach Stolpersteinen in ihrer Region, sammelten Fotos und Infos auf einem Twinboard und formulierten zu den Stolpersteinen kurze Stadtführervorträge, die sie ebenfalls im eTwinning vorstellten. Das Projekt verknüpft darüber hinaus Geschichte und Gegenwart anhand der Vergleiche zwischen der „Corona-Gesetzgebung“ und der Terror-Herrschaft der Nationalsozialisten. Schülerinnen und Schüler sollten Biografien von Opfern der Nationalsozialisten und Beschreibungen der Zustände unter der nationalsozialistischen Herrschaft mit Fotos von Corona-Demonstrationen kontrastieren und so lernen, die Verharmlosung des Nationalsozialismus zu erkennen. Ergebnisse und Standpunkte zu diesem Diskussionsthema wurden auch auf dem Twinboard gepostet. Zum Abschluss gestalteten die Schülerinnen und Schüler neue Stolpersteine für gemeinsame Werte wie Frieden, Freiheit oder Menschlichkeit, die in jedem Krieg verloren gehen.
Zitiert aus den Gutachten: „Internationalität und Kooperation im virtuellen Klassenzimmer und dies auch noch in Teamarbeit. Höchste Aktualität – im Spiegel der Geschichte. Ein Volltreffer im Rahmen eines Lehrplaninhalts!“ und „Der Blick auf die realen Opfer verfolgt einen zutiefst aufklärerischen Ansatz: Schülerinnen und Schüler werden befähigt, hanebüchenen Aussagen und trivialisierenden Vergleichen, die von Hetzern in sogenannten sozialen Medien gestreut werden, selbstbewusst entgegenzutreten.“
Der „Deutsche Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ wird in drei Kategorien vergeben: Für „Ausgezeichnete Lehrkräfte“ schlagen Schülerinnen und Schüler ihre Lehrkräfte vor, bei „Unterricht innovativ“ bewerben sich Lehrkräfte-Teams mit ihren Projekten und für „Vorbildliche Schulleitung“ können Kollegien ihre Schulleitungen nominieren.
Die Träger des Wettbewerbs, die Heraeus Bildungsstiftung und der Deutsche Philologenverband, wollen mit der Auszeichnung die Leistungen von Lehrkräften, Lehrkräfte-Teams sowie Schulleitungen würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Förderpartner der Wettbewerbsrunde 2022 sind der Cornelsen Verlag, die DZ BANK AG, die PwC-Stiftung, die ZEIT Verlagsgruppe und „ZEIT für die Schule“. Schirmherrin der Wettbewerbsrunde 2022 ist Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Die Auswahl der Bewerbungen erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Nach einer intensiven Begutachtungsphase durch Expertinnen und Experten aus Schule und Bildung entschied über die Preisträgerinnen und Preisträger aller Kategorien der Wettbewerbsrunde 2022 eine prominent besetzte Jury unter der Leitung von Prof. Dr. David-S. Di Fuccia (Universität Kassel): Astrid-Sabine Busse, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2023 (bis 26.04.2023); Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal, Institut für Bildungsforschung (IfB); Winfried Gosmann, Schulamtsdezernent in Nordrhein-Westfalen a.D.; Peter Haase, Schulleiter in Bremen a.D., Lilly Härtig, Vorsitzende Landesschülerrat Sachsen; Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Sachbuchautor, Sprachwissenschaftler, Honorarprofessor an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft; Prof. Dr. Dr. h.c. Eckard Klieme, Research Fellow in der Abteilung Lehr- und Lernqualität in Bildungseinrichtungen beim DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Frankfurt/Main ; Lutz Roschker, Vorstand PwC-Stiftung; Sylvia Ruppel, Leiterin des Staatlichen Schulamts Hanau a.D.; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Frank Thalhofer, Mitglied der Geschäftsführung Cornelsen Verlag. Darüber hinaus vertraten Dr. h.c. Beate Heraeus, Vorsitzende des Beirats der Heraeus Bildungsstiftung und ehemalige Vorstandsvorsitzende, sowie Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.
Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos der Preisträgerinnen und Preisträger stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf https://www.lehrkraeftepreis.de/preistraegerinnen/ zur Verfügung.