Projektbeschreibung:
Das menschliche Herz ist einerseits Lebens- und Gefühlszentrum, „Urquell der Religion“ und Sinnbild der irdischen Liebe. Auf der anderen Seite steht das biologische Herz als Pumpe und ist Zentrum der Disziplin Kardiologie. Das „Herz-Projekt“ versucht den Brückenschlag zwischen den Geistes- und den Naturwissenschaften. Auf der geisteswissenschaftlichen Seite stehen die Fächer Deutsch und Musik, auf der naturwissenschaftlichen Chemie, Biologie und Physik. Das Fach Ethik fungiert als Vermittler für beide Seiten. Protagonisten dieses Unterrichtsprojekts sind die Schüler/innen der Klasse 10b zusammen mit allen Ethik- Schüler/innen der Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums Ernestinum.
Ziel des fächerübergreifenden – viermonatigen – Projekts war die Vorbereitung und Durchführung eines Studientages. Dieser orientierte sich vom Programm und Ablauf an einem interdisziplinären und wissenschaftlichen Symposium. Die Präsentationen beschäftigten sich mit einem breiten Themenspektrum, von der Begrifflichkeit bzw. Metaphorik des Wortes Herz über die Bedeutung in der deutschen Literatur bis hin zu den Auswirkungen von Musik auf das kardiovaskuläre System oder spezifische Herzerkrankungen und ihre Therapie-Möglichkeiten. Neben Vorträgen zu unterschiedlichen Themen durch die Schülergruppen gehörte auch die Einladung externer Referenten dazu, um das Ganze in einen Alltagskontext und außerschulischen Rahmen einzubetten. Praktische Relevanz erhielt das Projekt durch das Kennenlernen der Reanimationstechnik durch das Rote Kreuz, die Thematisierung der Organspende-Problematik und den Vortrag eines Kardiologen bei dem gemeinsamen Besuch im Klinikum Coburg.
Das Besondere:
Das Herz-Projekt versucht im Kleinen die unterschiedliche Herangehensweise der geistes- und naturwissenschaftlichen Disziplinen miteinander zu verbinden. Vermittlerin dieses Brückenschlags ist das „reflexive“ Fach Ethik.
Neben der Förderung und Stärkung fächerübergreifenden Kompetenzen stellt das Projekt einen alltagsrelevanten Bezug her, bietet Einblick in das universitäre Leben und sensibilisiert die Schüler/innen für das aktuell relevante Thema der Organspende.
Erfahrungen und Ergebnisse:
Der größte Gewinn ergibt sich durch die alternative Unterrichtsgestaltung. Diese bezieht sich sowohl auf die Unterrichtsinhalte, als auch auf die Unterrichtsmethoden und auf die Lernchancen bzw. die Motivation der Schüler/innen. Theoretische, praktische, alltagsrelevante, wissenschaftspropädeutische und moralische Fähigkeiten werden in einem vernetzten Lernkontext eingeübt und in großem Umfang erworben.
Aus dem Gutachten:
„Es müsste ein eigenes Schulfach geben, in dem Gesundheitsbewusstsein gelehrt wird.“
Man kann dem Wettbewerbsteilnehmer hier nur zustimmen (…). Das Thema Herz wird in diesem Projekt schülerbezogen, schüleraktivierend und teamorientiert vermittelt sowie aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet, die alle auch einen außerschulischen Bezugsrahmen haben.