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„Deutscher Lehrerpreis 2014“ in Berlin verliehen

Insgesamt 21 Auszeichnungen an Pädagogen und Projekte aus neun Bundesländern vergeben / 15 Lehrkräfte auf Initiative ihrer Schüler für besonderes pädagogisches Engagement geehrt / Sechs innovative Unterrichtsprojekte ausgezeichnet: Von der Mars-Mission über Herzkissen und Rassismus in Kinderbüchern zu Tablet-Einsatz im Unterricht, einem Wirtschaftsclub und Unterricht im ganzen Stockwerk / Knapp 3.500 Schüler und Lehrkräfte beteiligten sich an der sechsten Auflage des Wettbewerbs / Anmeldung zum Wettbewerb 2015 ab sofort möglich auf www.lehrerpreis.de

Berlin/Düsseldorf, 1. Dezember 2014 – Die Gewinner der diesjährigen Auflage des bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ stehen fest. Insgesamt 15 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus neun Bundesländern wurden heute in Berlin für ihr herausragendes pädagogisches Engagement ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte durch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen. Fast 3.500 Schüler und Lehrkräfte hatten sich in diesem Jahr an dem Wettbewerb beteiligt, der seit 2009 jährlich von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband initiiert wird.

In der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“, einer von zwei Wettbewerbskategorien, haben Schüler/innen der diesjährigen Abschlussklassen besonders engagierte Lehrkräfte nominiert. Dabei gingen die meisten Preise in dieser Kategorie mit vier Auszeichnungen nach Baden-Württemberg (Martina Braun, Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried; Jochen Herkert, Nicolaus-Kistner Gymnasium Mosbach; Ole Kersten, Berufliches Schulzentrum Waldkirch; Daniela Rommel, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Metzingen) und Nordrhein-Westfalen (Ludmar Gunst, Marienschule Bielefeld; Felix Nattermann, Gymnasium am Geroweiher Mönchengladbach; Tatjana Trampenau, Montanus-Realschule Leverkusen; Werner Völlering, Gymnasium Nottuln). Zweimal konnte die Jury engagierte Pädagogen aus Rheinland-Pfalz (Jens F. Heidrich, Frauenlob-Gymnasium Mainz; Dr. Fee-Isabelle Rautert, Friedrich-Spee-Gymnasium Trier) auszeichnen. Je ein Preisträger in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ kommt in diesem Jahr aus Bayern (Michaela Bauer, Dr.-Karl-Grünewald-Realschule Bad Königshofen), Berlin (Robert Heinrich, Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium), Niedersachsen (Philipp Ostermann, Schillerschule Hannover), Sachsen (Michael Schwenker, Landesgymnasium St. Afra Meißen) und Schleswig-Holstein (Tobias Führmann, Gemeinschaftsschule Am Himmelsbarg Moorrege).

KMK-Präsidentin Sylvia Löhrmann unterstrich bei der Preisverleihung das herausragende pädagogische Engagement aller diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger: „Der Deutsche Lehrerpreis ist im sechsten Jahr seines Bestehens zum Fundament der Auszeich­nungs- und Anerkennungskultur für den Lehrerberuf geworden.“

In der zweiten Kategorie des Wettbewerbs, „Lehrer: Unterricht innovativ“, hatten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Lehrer-Teams aus ganz Deutschland eine Vielzahl innovativer, fächerübergreifender Unterrichtsprojekte eingereicht. Die Jury zeichnete das Pädagogen-Team Thomas Kunemann, Roland Luschkowski und Projektleiter Dieter Maucher von der Mali-Gemeinschaftsschule Biberach mit dem 1. Preis in dieser Kategorie für ihr Projekt „Stockwerk-Greenbox-Filmstudio“ aus. Das „Stockwerksmodell“ besteht darin, dass für einige Klassen die herkömmliche Klassenstruktur aufgelöst und das Unterrichtsgeschehen räumlich und personell auf das gesamte Stockwerk ausgedehnt ist. Die drei pädagogischen Säulen des Stockwerksunterrichts sind die veränderte Raumstruktur, in Kernstunden parallel organisierter Unterricht und der Teamgedanke zwischen Lehrkräften und Schüler/innen. Die Kernstunden ermöglichen unter Aufhebung der Klassenverbände niveau-orientierte Lernangebote, Coachings und individuelle Lernbegleitung, was durch den Wochenplan ausgewiesen und im Lerntagebuch dokumentiert wird.

Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, betonte mit Blick auf die ausgezeichneten Unterrichtsprojekte den hohen Stellenwert von Team-Arbeit im heutigen Schulbetrieb: „Wir sind daran interessiert, dass die Möglichkeiten einer fächerübergreifenden Zusammenarbeit von Lehrerteams für die qualitative Weiterentwicklung von Schule stärker genutzt werden. Teamarbeit schafft Synergieeffekte, fördert die Kooperationsbereitschaft in Lehrerkollegien und eröffnet Schülern unterschiedliche fachliche Zugänge zu den Unterrichtsgegenständen.“

Der zweite Preis in dieser Kategorie ging an ein siebenköpfiges Team (Karin Broll, Thomas Gerl, Rainer Hoff, Projektleiter Ernst Hollweck, Rainer Kling, Christiane Markreiter, Kristina Reicheneder) vom Ludwig-Thoma-Gymnasium in Prien/Bayern für ihre „Mission2Mars“. In diesem Unterrichtsprojekt beschäftigen sich die Schüler/innen anhand der Planung einer Marsmission während eines ganzen Schuljahres fächerübergreifend mit Problemstellungen, die auch für die Erde große Bedeutung haben wie Energieversorgung und Recycling. Kernfächer sind Biologie, Chemie und Physik, über diese werden Bezüge zu weiteren Fächern erstellt.

Zur Bedeutung des Wettbewerbs sagt Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland: „Der ‘Deutsche Lehrerpreis’ ist Ausdruck der Anerkennung für Lehrerinnen und Lehrer in unserem Land. Die tägliche Arbeit von Lehrern verdient hohen Respekt und Wertschätzung. Ihre Motivation, Innovationsfreude und Kompetenz ermöglichen den Kindern und Jugendlichen ein erfolgreiches und möglichst selbstständiges Lernen in unseren Schulen. Ihr Einsatz und ihre Leidenschaft sind aus dem Leben des einzelnen Schülers und der Gesellschaft nicht wegzudenken.“

Der dritte Preis ging an vier Pädagogen (Frank Fabinger, Manuela Hauswald, Grit Spicher, Projekleiterin Kathrin Woyde) der Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Familienpflege, Halle/Saale für das Projekt „100 Herzen gegen Schmerzen“. Berufsfachschüler/innen engagierten sich für Brustkrebspatientinnen – angeregt durch einen Fernsehbeitrag entstand die Idee, selbst Herzkissen herzustellen. Die Auszubildenden informierten sich über Brustkrebs, luden Betroffene zu Gesprächsrunden ein, erkannten den Bedarf an den Kissen, deren besondere Form zur Linderung der physischen und psychischen Schmerzen nach der Operation beiträgt. Die Jugendlichen nähten, verpackten und verschenkten bisher weit mehr als 200 Kissen an Patientinnen in Halle und Oulu/Finnland.

Darüber hinaus zeichnete die Jury noch drei weitere innovative Unterrichtskonzepte aus. Jeweils ein Sonderpreis wurde nach Bayern an die Staatliche Realschule Gauting (Peter Eckert, Projektleiter Tobias Schnitter, Martin Schwartz, Rosmarie Wegmann) für das Projekt „PadUcation@RSG“, nach Baden-Württemberg an das Landesgymnasium für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd (Projektleiter Robert Bauer, Maximilian Röhricht, Thomas Schäfer) für das Projekt „Unternehmen Wirtschaft“ und nach Sachsen an die Leipzig International
School e.V. (Inge Sauermann, Projektleiterin Dr. Susanne Katharina Schleif, Cornelia Werndl) für das Projekt „Von Langnasen und Negerküssen – Stufenübergreifende Unterrichtseinheit zu Rassismen in der (deutschen) Sprache“ vergeben.

Das Ziel der Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ ist es, die positiven Leistungen von Lehrern und Schülern stärker zu würdigen und deutlicher in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. Über die Preisträger entscheidet eine hochrangig besetzte Wettbewerbs-Jury. Dieser gehören an: Brunhild Kurth, Sächsische Staatsministerin für Kultus; Vera Reiß, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Rheinland-Pfalz; Wolf-Rüdiger Feldmann, Geschäftsführer der Cornelsen Schul­verlage; Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Direktor des IPN, Universität Kiel; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal; Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Yasemin Cec, Landesvorsitzende der schülerInnenkammer hamburg. Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Mitglied des Beirats der Vodafone Stiftung Deutschland, Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland, und Heinz-Peter Meidinger, Bundes­vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, die Initiatoren des Wettbewerbs in der Jury.

Die Bewerbung für die Wettbewerbsrunde 2015 ist ab sofort wieder im Internet auf www.lehrerpreis.de möglich.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preisverleihung und allen Preisträgern sowie Rohschnittmaterial (EPK) zur Preisverleihung und zu ausgewählten Unterrichtsprojekten stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Pressemappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.

Thorsten Timmerarens
Heraeus Bildungsstiftung
Tel. 0176 / 17 84 29 57
presse@lehrkraeftepreis.de

Michael Anders
Deutscher Philologenverband
Tel. 0179 42 49 358
presse@lehrkraeftepreis.de

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